Agfa Filme
2018 © Thomas Gade
Der Name Agfa ist aus der Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken. Das ursprünglich deutsche Unternehmen gehörte zu den Pionieren und Giganten der fotochemischen Industrie und war über Jahrzehnte einer der weltweit größten Produzenten von fotografischen Produkten, insbesondere Filme, Fotochemie und Fotopapier. Es überstand nach dem verlorenen 2. Weltkrieg die Teilung und Beschlagnahmung von wichtigen Rezepten und wichtigen Rohstoffen durch die Besatzungsmächte.
Agfafilem der Nachkriegszeit
Links: Filmfabrik Agfa in Wolfen (vor 1964) in der sowjetischen Besatzungszone.
Rechts: Agfa Film aus Leverkusen (nach 1964 als Agfa-Gevaert)
Bis 1964 stellten Werke in Ost- und Westdeutschland Fotoprodukte unter dem Namen Agfa her. 1964 erfolgte in der DDR die Umbenennung zu ORWO (Original Wolfen).
Aber nach 2000 führte der Rückgang der Nachfrage nach Filmen um rund 98 % im Consumerbereich in nur wenigen Jahren zur Abspaltung defizitärer Werke für fotochemische Produkte vom Mutterkonzern Agfa-Gaevert. 2004 wurde dazu die AgfaPhoto GmbH gegründet, die bereits 2005 insolvent war. Geschichtsträchtige Bauten in München und Leverkusen wurden zwischen 2007 und 2014 gesprengt und abgerissen.
Agfa Professional Pan, Ortho und Isopan IF. Aufnahmematerial des 20. Jahrhunderts
Agfa Filme im Jahre 2000
Agfa Filme im 'Der grosse Fotokatalog 2000/01'
AgfaPhoto (nach der Insolvenz der AgfaPhoto GmbH)
Seit 2006 vertreibt die AgfaPhoto Holding GmbH Rechte an der Nutzung der Marke AgfaPhoto. Heutige Filme mit dem Namen AgfaPhoto werden nicht von Agfa produziert, sondern sind gelabelte Produkte anderer Hersteller.AgfaPhoto Filme
Auf aktuellen Filmpackungen wird AgfaPhoto als Marke verwendet von der Lupus Imaging & Media GmbH & Co. KG in Langenfeld, keine 10 km von Leverkusen entfernt, dem einstigen Standort der Agfa Werke für Fotopapier und Filme. Die Geschäftsführer von Lupus, Holger Pusch und Markus Ludwik waren früher für Agfa tätig. Die Insolvenz der AgfaPhoto GmbH führte 2005 zur Gründung der Lupus Imaging & Media GmbH & Co. KG, die seinerzeit große Mengen Agfa Produkte aus der Insolvenzmasse erwarb und vermarktete. Das traditionelle Erscheinungsbild von Agfa wurde beibehalten und ebenso Bezeichnungen für die Filme. Lupus konnte sich die Nutzung der Marke AgfaPhoto für verschiedene Produkte sichern.Wo Agfa drauf steht, sind heute keine Filme aus der Agfa Produktion mehr enthalten. Längst werden die Filme unter den traditionellen Sortenbezeichnungen von anderen Herstellern produziert. Ferrania produzierte bis zu seiner Pleite Farbfilme für die Lupus Imaging Media GmbH Co. KG. Die aktuellen Farbfilme sollen von FujiFilm stammen und die Schwarzweißfilme von Harman Technology (Ilford).
Die Traditionsmarke Agfa aus der Fotografie lebt immer noch, doch in den Packungen stecken Filme anderer Hersteller.
Bericht: AgfaPhoto Vista Plus 200
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