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Analoge oder digitale Fotografie

Welche fotografische Filme gibt es noch?

2017 © Thomas Gade



Analoge Fotografie. Filme und Abzüge neben einem Smartphone

Digitalfotografie verdrängt den Film

Bevor Digitalkameras die klassischen Fotoapparate für Filme weitgehend verdrängten, gab es ein großes Angebot an Filmen von verschiedenen Herstellern. Zwischen 2000 und 2009 sanken die Filmverkäufe um beinahe 98 %. Dadurch konnten die Produktionswerke in ihrer ursprünglichen Größe nicht weiter bestehen, weil ihr Betrieb hoch defizitär wurde. Bei Agfa, Kodak, Polaroid, Ilford, Ferrania kam es zu Insolvenzen und Unternehmensspaltungen. Die Produktion von Filmen zum Fotografieren stand beinahe vor dem Aus. Doch unter den Akteuren in der Produktion und im Vertrieb sahen einige eine Zukunftsperspektive für die analoge Fotografie nach einer starken Anpassung der Produktionskapazitäten an die erheblich geringere Nachfrage. Auf abenteuerliche Weise wechselten Marken und Produktionsmaschinen Besitzer und teilweise auch ihre Standorte, während gleichzeitig große Werke abgerissen wurden, wie beispielsweise zur Filmproduktion in Leverkusen von Agfa. Aus ihnen stammen etliche Maschinen, die heute an anderer Stelle weiterhin zur Produktion von Filmmaterial und Fotopapier für das Fotolabor eingesetzt werden. Inzwischen scheint die Anpassung von Bedarf und Produktionskapazitäten weitgehend abgeschlossen zu sein und es gibt sogar ein zunehmendes Interesse an der Fotografie mit Filmen (analoge Fotografie), jedoch volumenmäßig weit entfernt von seiner ursprünglichen Dimension. Aber die Akteure in der Produktion und im Handel sind zufrieden. Die Produkte können heute wieder mit guten Margen verkauft werden.

Viele Filmgrößen

Früher gab es viele verschiedene Filmformate, von denen heute der Kleinbildfilm, der 120er Rollfilm und auch Planfilme erhalten geblieben sind. Sie gibt es noch in relativ großer Auswahl.  

Einige Spezialgeschäfte bieten sogar noch Pocketfilme (seit 1972 / 13 x 17 mm) und Minoxfilme (seit 1938 / 8 x 11 mm) an sowie 127er Rollfilm für 4x4 Fotos, jedoch zu hohen Preisen und mit einer geringen Auswahl nebst häufigen Lieferengpässen, weil diese exotischen Formate in Kleinserien produziert werden und dies nur dann ökonomisch sinnvoll ist, wenn die Kunden den hohen Preis tragen.  

Aus nostalgischen Gründen mögen passende Kameras gelegentlich noch verwendet werden, jedoch ist die Bildqualität der Digitalfotografie weit unterlegen, weil die Bilder zu klein sind, während auf demselben Aufnahmematerial im Format 24 x 26 mm (Kleinbild) oder mit deutlich größere Mittelformaten auf Rollfilm Fotos mit deutlich mehr Details aufgenommen werden. Bei einem Preis von rund 25 € für einen Minox Schwarzweißfilm mit 36 Aufnahmen und kaum noch Anbietern im Fotomarkt, die ihn entwickeln können, dürfte der Einsatz dieser Fototechnik eine rare Ausnahme bleiben.


Die wichtigsten Filme: Kleinbild 135, 120er Rollfilm und Planfilm

Wir konzentrieren uns im Folgenden auf Planfilm, Kleinbildfilm und 120er Rollfilm, weil hier das Preis-/Leistungsverhältnis am besten ist und die größte Auswahl existiert. Außerdem gibt es zahlreiche gebrauchte Kameras für diese Filmgrößen in exzellenter Bauweise und mit hervorragenden Objektiven. Eine gute Mittelformat-Spiegelreflexkamera mit mehreren Objektiven ist für wenige 100 € zu haben. Eine klassische Spiegelreflexausrüstung für den Kleinbildfilm bietet der Gebrauchtmarkt ab 50 €, wenngleich einige Spitzenmodelle auch noch mehrere 100 € bringen können. Das sind geringe Beträge für hochwertige Technik, mit denen auch heute noch qualitativ hochwertige Fotos aufgenommen werden können.

Laufende Kosten für Filme und Fotolabor

Klassische Kameras sind billig, doch die Kosten für eine klassische Fotoausrüstung sind nur der Einstieg in fortlaufende Ausgaben, weil für jedes Foto ein eigenes Stück Aufnahmematerial benötigt wird und somit Filme 'verbraucht' werden. Wer analog fotografiert, braucht also stes neue Filme. Zudem sind diese zu entwickeln. Daraus entstehen weitere Kosten für das Fotolabor und für Archivmaterial, wie beispielsweise Negativhüllen.

 

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