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Pentax K-r

September 2013 © Thomas Gade




Die Pentax K-r wurde 2010 als Nachfolger der Pentax K-x auf den Markt gebracht. Die K-r hat statt des 2,7" Displays ein hochauflösendes 3" Display, wird mit einem Lithium-Ionen-Akku ausgeliefert und kann bis zu 6 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Die K-x bot die Wahl aus ISO 100 bis 12800 und die K-r hat ISO 100 bis 25600. Ob diese Änderung einen praktischen Wert hat, ist fraglich, da in beiden Kameras der gleiche Sensor eingesetzt wird. Bis ISO 3200 machen beide Kameras erstaunlich gute Bilder, sogar ISO 6400 geht einigermaßen.



Handliche digitale Spiegelreflexkamera. Pentax K-r

Markteinführung 2010
Auflösung 12,4 Megapixel
Video 1280x720 und kleiner / 24 Bilder pro Sekunde
Empfindlichkeit ISO 100 - 12.800
Display 3 Zoll
Gewicht (nur Gehäuse) 544 g
Stromversorgung 4x AA oder LiIonen-Akkus
Farbtiefe bei RAW 12 Bit
Formate JPG, RAW (DNG, PEF)
Zeiten 1/6.000 Sek. bis 30 Sekunden

Shake Reduction, Dust Removal

Mehr zu den technischen Details: http://www.ricoh-imaging.de/de/spiegelreflexkameras/technische-details/PENTAX-Kr.html


Pentax K-r. Blick in das Spiegelgehäuse



Rückseite der Pentax K-r


Pentax K-r mit Pentax 18-55 mm Zoomobjektiv






Bildqualität

Der Sensor der K-r ermöglicht weitaus bessere Ergebnisse mit hohen Empfindlichkeiten wie ISO 1600 und 3200 als die Top-Modelle aus 2010, die Pentax K20D und Pentax K-7. Während die teuren Modelle bereits ab ISO 400 schwächeln und ab ISO 800 eine erbärmliche Leistung in den Schatten aufweisen durch Tonwertabrisse und rußige Parteien ohne Zeichnung, ist der 12 MP Sensor der Pentax K-r diesbezüglich wesentlich leistungsfähiger.

Das folgende Bild wurde mit ISO 3200 aufgenommen. Der Ausschnitt zeigt ein Detail. Die Kamera erzeugte eine RAW-Datei, die mit ACDSee zum Tiff konvertiert wurde.

ISO 3200 - RAW-Modus


Pentax K-r - ISO 3200 - ganzes Bild


Pentax K-r - ISO 3200 - 100% Ausschnitt (600x400 Pixel)

ISO 400, 800 und 3200 - JPG oder RAW?


Pentax K-r - ganzes Bild


Ausschnitt (600x400 Pixel) - Pentax K-r - ISO 400 - RAW-Modus


Ausschnitt (600x400 Pixel) Pentax K-r - ISO 800 - JPG-Modus


Ausschnitt (600x400 Pixel) Pentax K-r - ISO 800 - RAW-Modus


Ausschnitt (600x400 Pixel) - Pentax K-r - ISO 3200 - JPG-Modus


Ausschnitt (600x400 Pixel) - Pentax K-r - ISO 3200 - RAW-Modus

Die Testfotos entstanden mit dem Pentax 55-300 mm Zoomobjektiv an einem herbstlichen Tag aus der freien Hand. Anhand der Ausschnitte ist eine Qualitätsveränderung zwischen ISO 400 und 3200 erkennbar. Solche Dateien müssen in der Regel nachbearbeitet werden, weil der helle Himmel eine erhaltenswerte Zeichnung hat und die dunkle untere Hälfte ebenfalls. Das RAW-Format bietet eindeutige Vorteile, insbesondere bei höheren ISO-Werten. Die Pentax K-r liefert selbst mit ISO 3200 ordentliche Bilder.

Man vergleiche auch mit der Pentax K-7 und K-5: http://www.photoinfos.com/Fototechnik/Kameras/Pentax-K-7-versus-K-5.htm

Stromversorgung



Die Stromversorgung der Pentax K-R erfolgt mit einem speziellen Akku oder vier Stromquellen im AA-Format (Mignonzelle), die in einen Halter gesteckt werden, bevor sie in das Akkufach kommen. Die Kamera wird üblicherweise mit einem rechteckigen Akku und dem dazugehörigen Ladegerät geliefert. Die Verwendung von vier Akkus oder Lithiumbatterien im AA-Format ist optional möglich. Der Halter für diese Stromquellen muss separat erworben werden.



Bei der Verwendung der Pentax K-r ist eine Stromversorgung mit vier Eneloop-Akkus empfehlenswert und dem zur Kamera gehörenden Akku vom Pentax deutlich überlegen. Der Pentax-Akku macht in der Praxis den Eindruck eines Hilfskonstrukts, das viel zu schnell leer ist, während die Eneloops reichlich Strom liefern.

Macke am Einstellrad K-r und K-x. Selber reparieren



Beim Drehen des Einstellrads der Pentax K-r passiert manchmal nicht, was man möchte. Anstatt die Blende zu schließen, wird sie geöffnet. Man muss ein paarmal hin und her drehen bis der gewünschte Wert eingestellt ist. Das gilt auch für alle anderen Funktionen dieses Einstellrads, wie beim Verstellen des ISO-Wertes. In Foto-Foren wird vermutet, dass ein falsches Schmiermittel im Drehrad diesen unerwünschten Effekt verursacht, indem es auf die Kontakte gerät und als nicht leitende Substanz die korrekte übermittlung von elektrischen Signalen verhindert.

In Foren beschreiben Teilnehmer, wie dieses Problem erfolgreich durch eine Reinigung des Einstellrades gelöst wird. Eine Nachahmung dieser Methode geschieht auf eigene Gefahr!

Ruhige Hand und kleiner Kreuzschlitzschraubenzieher

Man schaltet die Kamera ein und klappt den Blitz hoch. Dann wird die Kamera ausgeschaltet und der Akku entnommen. Unter dem hochgeklappten Blitz befinden sich zwei Schräubchen, die heraus gedreht werden. Eine weitere Schraube befindet sich im Akkufach, zwei unterhalb der Okularabdeckung, jeweils eine unterhalb der Stege zur Befestigung des Trageriemens sowie eine weitere seitlich am Prismengehäuse, circa 1 cm neben der Typenbezeichnung K-r. Für das Vorhaben ist ein feiner Kreuzschlitzschraubenzieher nötig.

Nach der Entfernung der Schrauben kann die obere Abdeckung etwas angehoben (nicht entfernt!) werden. Wegen der Drähte und Flachkabel, welche die elektronischen Elemente unterhalb der Gehäuseabdeckung und dem restlichen Kamerakörper verbinden, muss dieses vorsichtig und ruhig erfolgen.


Operation am offenen Herzen? Es sieht schlimmer aus, als es ist.

In eine medizinische Spritze mit feiner Nadel wird 1ml reiner Alkohol oder Waschbenzin aufgezogen. Die Flüssigkeit soll in das Einstellrad gespritzt werden. Mit Tempotaschentüchern wird um das Einstellrad herum vorsichtig eine Barriere gelegt, welche die übrige Kamera vor Spritzern schützt. Mit der Spritze wird die Flüssigkeit von mehreren Seiten in das Einstellrad gespritzt. Anschließend wird das Einstellrad ein paarmal gedreht und etwaige noch anhaftende Flüssigkeit abgetupft.

Aus einer Dose Kontaktspray wird etwas Flüssigkeit ein Gefäss gesprüht und ca. 1ml mit der Spritze aufgezogen. Das Kontaktmittel wird mit der Spritze in das Einstellrad gespritzt. Wieder verhindert eine Tamponage aus Papiertachentüchern um das Einstellrad, dass die Flüssigkeiten mit anderen Innenteilen der Kamera in Berührung kommt. Feuchte Stellen werden mit Papiertaschentüchern abgetupft.

Anschließend wird die Kamera vorsichtig und sorgfältig wieder zusammengesetzt. Daraufhin wird das Einstellrad ein paarmal hin und her gedreht. Etwas auslaufende Flüssigkeit wird mit einem Papiertaschentuch aufgenommen. Danach ist der Fehler behoben und das Arbeiten mit der Kamera macht endlich Spaß.

Beim Gebrauchtkauf dieser Kamera kann das Einstellrad diese Macke aufweisen und die Garantiezeit ist abgelaufen. Ob drei Wochen Wartezeit und eine Rechnung über ca. 80 € zzgl. Versandkosten angemessen sind oder die Do-it-yourself Methode, muss jeder für sich entscheiden. Geschickte Bastler bekommen das selber hin.

Fazit

Ohne die Drehrad-Macke ist die Pentax K-r eine sehr gute Kamera innerhalb ihrer Preisklasse. Sie kostet knapp 300 € mit 18-55mm Zoom. Bildmäßig leistet sie das gleiche wie ihre Vorgänger, die Pentax K-x. Für die Pentax K-r gibt es einen speziellen Akku, der noch nicht beim Vorgänger zu verwenden ist, aber auch sie kann mit vier Mignon-Zellen mit Strom versorgt werden. Wer maximal 300 € für eine gute gebrauchte DSLR ausgeben möchte, sollte die K-r in die Wahl einbeziehen. Mit Glück ist für den Betrag eine gut erhaltene Pentax K-r mit einem 18-200mm Zoom von Tamron erhältlich.

Nachtrag / April 2016: Unsere Pentax K-r hat nun mehrere Jahre als Backup gute Dienste geleistet und das Problem mit dem Einstellrad ist nach der oben beschriebenen Behandlung nie wieder aufgetaucht. Diese robuste Kamera ist mittlerweile gebraucht mit der Kit-Optik (18-55mm) knapp unterhalb 200 € erhältlich. Das macht sie sehr attraktiv, wenngleich ihre Nachfolger, die K-30 und K-50 preislich bereits in die Nähe rücken.


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