Voigtländer Vitoret DR
Kleinbildkamera mit Meßsucher, Rangefinder
2022 © Thomas Gade
Die Voigtländer Vitoret DR wurde mit einer Bereitschaftstasche aus Leder geliefert.
Die Voigtländer Vitoret DR stammt aus den 1960ern und war in ihrer Zeit eine fortschrittliche Kamera für den Kleinbildfilm mit Meßsucher zum präzisen Einstellen der Entfernung. Sie enthält einen Belichtungsmesser, der jedoch nicht mit Blende und den Verschlusszeiten gekuppelt ist. Man liest die entsprechenden Werte von einer Skala auf der Oberseite ab und stellt sie manuell ein.
Die Kamera ist robust gebaut und hat ein Gehäuse aus Metall mit nur wenigen Kunststoffteilen. Der Zubehörschuh für Blitzgeräte hat noch keinen Mittenkontakt. Das Color-Lanthar Objektiv ist vergütet. Wer mit ihrer Technik klarkommt, kann diese Kamera auch heute noch gut verwenden.
Technische Daten
Hersteller | Voigtländer |
Bezeichnung | Vitoret DR |
Produktionszeitraum | wahrscheinlich ab 1964 Eine spätere Version mit eckigen statt runden Ecken wurde von 1967-1970 gebaut. |
Objektiv | Color-Lanthar 2.8/50mm |
Blende | 2,8 - 22 |
Entfernung | 1 m bis unendlich |
Belichtungszeiten | B und 1/30 - 1/300 sec |
Belichtungsmesser | Zeiss Ikon - Selenbelichtungsmesser ungekuppelt |
Fokussierung | Manuel mit Kontrolle über Meßsucher |
Format | 24 × 36 mm, Kleinbildfilm |
Gewicht | 525 g |
Vorderseite der Voigtländer Vitoret DR
Oberseite der Voigtländer Vitoret DR mit Rückspulkurbel, Blitzschuh und Belichtungsmesser
Rückseite der Kamera mit geschlossener Rückwand
Rückseite der Kamera mit geöffneter Rückwand
Einstellskalen am Objektiv
Seitlicher Blick auf die Vorderseite. Unterhalb der Messzelle befindet sich der Auslöser. Es ist ein länglicher, oben geriffelter Plastiksteg, der nach unten gedrückt wird.
Bildzähler auf der Unterseite
Anschluss für ein Blitzkabel
Herausklappbare Kurbel am Rückspulknopf
Voigtländer VITORET DR
Blick auf die Oberseite des eingebauten Belichtungsmessers. Hier wird die Empfindlichkeit des Films eingestellt. An einer Skala können Kombinationen aus Verschlusszeiten und Blenden abgelesen werden. Eine rote und eine weiße Nadel sind vorher durch das Drehrad übereinander zu stellen, um die richtigen Werte zu erhalten.
Voigtländer Color-Lanthar 2.8/50 mm Objektiv
Bereich auf der Vorderseite über dem Objektiv. Links ist die Messzelle vom Belichtungsmesser zu sehen. Rechts ist den Sucher und in der Mitte gibt es ein kleines quadratisches Feld für den Meßsucher, der ein präzises Einstellen der Entfernung
ermöglicht.
Bewertung
Der finanzielle Wert solcher Kameras ist gering. Man kann sie für einstellige Beträge auf dem Flohmarkt oder bei eBay erwerben. Manchmal kostet der Versand mehr als die Kamera. Bei solchen Angeboten ist meistens erkennbar, dass die Anbieter die Kamera nur äußerlich beurteilen können. Ob sie ohne Einschränkungen funktioniert, geht aus den Beschreibungen nicht hervor. Angesichts der geringen Preise, ist das Risiko eines Totalverlustes allerdings hinnehmbar.Fotografen, die diese Kamera noch benutzen wollen, geben für ein gut erhaltenes und voll funktionsfähiges Exemplar auch 30-50 € aus. Angesichts des praktischen Gegenwertes dieser schönen Kamera sind solche Beträge eigentlich lächerlich.
Wer heute noch analog fotografiert und durch inzwischen ungewöhnliches Equipment gerne auch Aufmerksamkeit auf sich zieht, kann mit der Voigtländer Vitoret DR nichts falsch machen.
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