Canon EF F2.8 L 100mm Macro IS USM
2019 © Thomas GadeCanon EF 100mm 2,8 L IS USM Macro
Canon EOS RP mit Canon EF 100mm 2,8 L IS USM Macro neben der Sonnenblende
Technische Daten
Hersteller | Canon |
Bezeichnung | Canon Macro Lens EF 100mm F:2.8 L IS USM |
Markteinführung | 2009 |
Preis | 925 € (August 2019) |
Zubehör dabei | Lens Hood ET-73 (Sonnenblende), Lens Case LP1219 (Objektivbeutel) |
Brennweite | 100 mm |
Blende | 2,8 - 32 |
Naheinstellgrenze | 0,3 m (Abbildungsmaßstab bis 1:1) |
Gewicht | 625 g ohne Sonnenblende und Deckel |
Abmessungen | 77 x 123 mm |
Filterdurchmesser | 67 mm |
Format | Kleinbild (24 x 36 mm) |
Canon EOS RP mit Canon EF 100mm 2,8 L IS USM Macro neben der Sonnenblende
Das 100 mm Makroobjektiv funktioniert bestens mit den flotten Autofokus-Systemen moderner Kameras. Mittels eines Adapters kann es mit allen Funktionen und ohne Einschränkungen an Canons Mirrorless Kameras angeschlossen werden.
Die nahezu reflexfreie Innenschwärzung der langen Sonnenblende kommt durch einen velourartigen Belag zustande. Die etwa 8 cm lange Sonnenblende ragt so weit nach vorne, dass sie bei kürzesten Abständen zum Motiv der Lichtsetzung im Weg sein kann. Dann sollte man alternativ eine kürzere Gummisonnenblende verwenden.
Am Objektiv befinden sich drei Schalter. Mit dem oberen kann der Fokussierbereich begrenzt werden. Es gibt drei Positionen, nämlich für den gesamten Bereich von nah bis unendlich, von 0,5 m bis unendlich und von 0,3-0,5 m.
Mit dem zweiten Schalter kann zwischen Autofokus und manuellem Fokus gewechselt werden.
Der dritte dient zum An- oder Ausschalten des Bildstabilisators (Image Stabilizer)
Innenfokussierung
Das Makroobjektiv scheint auf den ersten Blick etwas lang zu sein, jedoch hat es eine Innenfokussierung und verlängert sich somit im Nahbereich nicht durch einen ausfahrenden Tubus, obwohl es einen Abbildungsmaßstab von 1:1 erreicht. Damit relativiert sich die Länge und es ist deshalb eher als kurz zu betrachten.
Die für jede Scharfeinstellung gleiche Länge des Tubus bietet enorme Vorteile, weil bei den kurzen Abständen in der Makrofotografie keine Rücksicht genommen werden muss auf Längenveränderungen durch unterschiedliche Fokus-Einstellungen.
Kürzester Abstand zwischen Frontlinse und Motiv
In den technischen Daten steht eine Naheinstellgrenze von 0,3 m. Das beschreibt den kürzesten Abstand zwischen dem Motiv und dem Sensor. Zwischen der Frontlinse und dem Motiv beträgt der Abstand ca. 13 cm. In dieser Stellung wird der Abbildungsmaßstab 1:1 erreicht.
Optische Qualität
Blüte mit Regentropfen. Die Schärfentiefe wurde mit Fokus Stacking aus 30 Aufnahmen erweitert.
Weintrauben. Große Schärfentiefe durch Fokus Stacking aus 30 Aufnahmen.
Das Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM erreicht auf der Prüfbank von DxOMark den Wert 34 und liegt damit deutlich über den Messergebnissen für gute Zoomobjektive. Nachmessen kann ich das nicht, aber die technische Qualität meiner Testfotos war vorzüglich.
Geringfügige Verzeichnungen und etwas Lichtabfall in den Ecken beim Vollformat werden durch moderne Software, die solche Abweichungen automatisch behebt, ohne Zutun des Fotografen nahezu vollständig eliminiert. Das gilt auch für chromatische Aberrationen. Farbsäume sind mit diesem Objektiv praktisch unbedeutend.
Stativschelle
Das 100mm Makroobjektiv hat keine eigene Stativschelle, obwohl es relativ lang und schwer ist. Es gibt aber vor dem Bajonett einen ca. 18 mm breiten Abschnitt am Tubus, der zum Befestigen einer optionalen Stativschelle vorgesehen ist.
Die kompatible Stativschelle D von Canon kostet etwa 125 €. Das ist eine Menge Geld für ein Zubehörteil, das eigentlich zum Lieferumfang des Objektivs gehören sollte. Sie ist wichtig, um die Kombination aus Gehäuse und dem Makroobjektiv auf einem Stativ gut auszubalancieren und einen schnellen Wechsel zwischen Hoch- und Querformat zu ermöglichen, bzw. die horizontale Ausrichtung beliebig zu gestalten.
Alternativ bieten auch Dritthersteller welche an, beispielsweise MENGS für knapp 20 €. Das Produkt wird auf Amazon ähnlich gut bewertet wie das Original.
Wer mit dem Stativ arbeitet, was mit einem Makroobjektiv im Nahbereich oft gar nicht anders geht, kommt um den Kauf einer Stativschelle nicht umhin.
Canon EOS RP mit Canon macro 100mm IS USM mit einer Stativschelle von Mengs. Diese Kombination mit einem Billigprodukt könnte Canon verhindern, indem eine originale Schelle einfach beigelegt wird.
Fazit
Das Makroobjektiv ist hervorragend. Der Autofokus und die Bildstabilisierung sind auf einem hohen Niveau. Es könnte etwas kompakter und leichter sein, aber ein wirklicher Kritikpunkt ist das nicht. Was fehlt, ist eine Stativschelle, die zum Lieferumfang gehören sollte. Viele Fotografen greifen sonst zu billigen und dennoch guten Stativschellen mit anderen Marken. Sehr gut ist die Innenschwärzung der Sonnenblende. Die hohe Qualität dieses Objektivs stimmt versöhnlich gegenüber dem doch recht hohen Preis von knapp 1000 €. Wer sich einmal zum Kauf durchgerungen hat, wird ihn wohl nicht bereuen.© Thomas Gade
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