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Makroschnecke

Thomas Gade - März 2012

Viele Fotografen haben diverse Vergrößerungsobjektive in ihren Beständen. Die Dunkelkammer ist längst entsorgt, doch die einstmals teuren, hochkorrigierten Objektive liegen noch in den Schubladen. Gute Vergrößerungsobjektive sind nahezu verzeichnungsfrei und bilden äußerst scharf ab. Sie sind mittels Adapter und Balgengeräte an digitale Spiegelreflexkameras anschließbar, doch ist diese Kombination unhandlich.



Besser wäre die Verwendung eines Tubus mit Scharfstellmechanik. So etwas ist nur im Spezialhandel zu Mondpreisen erhältlich, die eine weitere Verwendung von Vergrößerungsobjektiven ökonomisch sinnlos erscheinen lassen. Eine Alternative besteht im Umbau von vorhandener Technik, die auf dem Gebrauchtmarkt günstig verkauft wird. Es gibt einen 2x Telekonverter mit Makroschnecke für diverse Kameraanschlüsse. Er wird vor allem unter dem Namen Soligor C/D7 angeboten, aber auch unter anderen Markennamen. Die Bezeichnung C/D7 tragen auch andere Telekonverter ohne Makroschnecke. Es ist darauf zu achten, dass hinter dem C/D7 'Macro' steht. Es ist relativ leicht, die optischen Innereien aus der Konstruktion auszubauen. Mit etwas handwerklichen Geschick gelingt das und übrig bleibt eine solide Fokussierschnecke, bzw. ein variabler Zwischenring. Für 30 bis 60 € sollte so ein Tele-/Makrokonverter erhältlich sein.

Die folgenden Bilder zeigen links einen unverbastelteten Soligor C/D7 und rechts einen, aus dem die Optik nebst anderen Teilen entfernt wurde. Beide haben Pentax K Anschlüsse. Sinnvoller wäre das M42 Gewinde, das mit diversen Adaptern an Kameras mit unterschiedlichen Anschlüssen montiert werden kann.







Die Fotos zeigen den Hub der Makroschnecke. Er beträgt ca. 16 Millimeter.






Ein 105mm Vergrößerungsobjektiv von Rodenstock wird mit einem Pentax K Adapter versehen und kann an die Makroschnecke montiert werden. Mit Zwischenringen wird ein günstiger Abstand zwischen Objektiv und Kameragehäuse gewählt. Die Scharfstellung erfolgt mit der Schnecke.






Fertig! Mit dem scharfzeichnenden, verzeichnungsfreien 5,6 / 105mm Rodenstock Rodagon Vergrößerungsobjektiv kann fotografiert werden. Es wird per Hand scharfgestellt und abgeblendet.


Bildbeispiele - Rodenstock Rodagon 5,6/105 mm


Fernaufnahme

Fernaufnahme mit Blende 8, ISO 800, 1/6400 Sekunde.


Ausschnitt aus dem Bild.

Nahaufnahme

Unser Testmotiv war ein künstlicher Vogel, dessen Größe durch die danebenliegende Brille deutlich wird. Er ist ca. 7,5 cm hoch.



Für ein zweites Foto aus kürzerer Distanz wurde der Kopf des Vogels aus freier Hand mit Blende 11 aufgenommen. Um Verwacklungsunschärfen zu minimieren, wurde der ISO-Wert 800 eingestellt. Die Belichtungszeit betrug 1/500 Sekunde.



Der Bildausschnitt zeigt die hohe Auflösung des Objektivs.


 

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