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Bresser Advance ICD Steremikroskop

2016 © Thomas Gade


Bresser Advance ICD Steremikroskop

Technische Daten


Anbieter Bresser GmbH
Bezeichnung Bresser Advance ICD
Okulare Zwei Paare: 10x und 20x
Objektive 1x - 4x Stereo Zoomobjektiv
Vergrößerung 10x Okular: 10-40x
20x Okular: 20-80x

Mit 2x Vorsatzlinse an den Objektiven:

10x Okular: 20-80x
20x Okular: 40-160x
Kopf Trinokular für zwei Objektive und einen Fotoapparat
Strom 220 V
Lampen Durchlicht und Auflicht
je 12 V / 10 W - Halogenlampe
Gewicht 5,86 kg
Preis ca. 500 €



Das Bresser Stereomikroskop bietet einen Vergrößerungsbereich von 10x bis 160x. Es wird mit zwei Okularpaaren geliefert, eines mit 10x und das andere mit 20x. Die beiden Objektive können von 1x bis 4x gezoomt werden. Mit einer 2x Vorsatzlinse und den 20x Okularen erreicht man die höchste Vergrößerung.

Im Stativfuß gibt es eine Lampe für Durchlicht, welches für transparente Objekte verwendet wird. Schräg seitlich unter der Optik befindet sich eine Lampe, die Objekte im 45° Winkel von oben beleuchtet. Als Leuchtmittel werden 10 V Halogenlampen verwendet. Der Trafo befindet sich im Mikroskopfuß.

Laut Anbieter besteht die Zielgruppe für dieses Produkt aus Einsteigern und Fortgeschrittenen.  Bei unserem Test bot das Stereomikroskop eine angenehme Bildqualität mit plastischer Darstellung der betrachteten Objekte. Wir setzten die Vorsatzlinse und die 20x Okular nicht ein, weil der Vergrößerungsbereich 10x bis 40x am Stereomikroskop die beste Darstellung bringt.

Bei hohen Vergrößerungen sollte man einen nicht zum Lieferumfang gehörenden Kreuztisch mit Feintrieb verwenden, weil das händische Positionieren immer schwieriger wird. Dazu muss man wissen,  dass man bei 10x ein Feld mit einem Durchmesser von rund 22 mm betrachtet, während dies bei 160x nur noch 1,1 mm sind.

Im von uns genutzten Bereich war die Darstellung sehr gut und die Möglichkeit, noch höhere Vergrößerungen mit der Standardausstattung erreichen zu können, ist ein Pluspunkt.

Fotografie durch das Stereomikroskop

Sehr gut finden wir den Anschluss für Kameras am Kopfe des Stereomikroskops. Der trinokulare Aufsatz ermöglicht die Bestückung mit zwei Okularen und gleichzeitig einer Kamera. Beim Fotografieren kann man nur noch durch das rechte Okular beobachten, weil der Strahlengang für das linke Okular in die Kamera umgelenkt wird. Auch wenn die Plastizität eines 3D Bildes von einem Foto nicht wiedergegeben wird, ist diese Option dennoch interessant. Man kann das Bild durch den HDMI Ausgang von Kameras auf einem hochauflösenden Display betrachten. Dies ist dann nützlich, wenn man mit anderen über eine Beobachtung diskutieren möchte. Aber auch die Möglichkeit durch das Mikroskop zu filmen oder Einzelfotos zu machen ist ein großer Vorteil dieses Stereomikroskops von Bresser.

Adaptierung einer Kamera

Der Kameraanschluss am Mikroskop hat einen Tubus, in denen Hülsen mit 23,2 mm Durchmesser hineingesteckt werden können. Dies entspricht dem Maß der Einsteckhülsen gewöhnlicher Mikroskopokular. Diese schlichte Verbindung ermöglicht die Verwendung von elektronischen Okularen mit dem genannten Steckmaß. Für eine solide Verbindung einer schweren Kamera mit dem Stereomikroskop ist diese simple Lösung nicht optimal, weil sie Spiel hat und die Kamera leicht verkippt am Mikroskop sitzt. In der Preisklasse dieses Mikroskops ist der gegebene Kameraanschluss jedoch sehr gut und für viele Anwendungen völlig ausreichend.

Scharf stellen

Der Mechanismus zum Scharfstellen ist am Bresser Advance Stereomikroskop relativ schwergängig und beim Ändern der Drehrichtung schwankt es etwas nach links oder rechts aus, was weniger beim visuellen Betrachten stört als beim Erstellen mehrerer Fotos von einem Objektes mit fortlaufend minimaler Änderung der Scharfstellung, um mit diesem Bilderstapel und einer entsprechenden Software, Focus Stacker, ein einzelnes Foto mit größerer Schärfentiefe zu erhalten. Dabei sollte ein Mikroskop immer exakt auf den gleichen Punkt gerichtet bleiben. Diese Anforderung erfüllt das Bresser Mikroskop leider nicht im gewünschten Maße.

Licht

Das Licht wird von zwei 12 V Halogenbrennern gespendet, die recht warm werden. Zeitgemäß wären LED mit geringem Stromverbrauch und geringer Hitzeentwicklung.

Fazit

Vergleicht man das Bresser Stereomikroskop mit einem rund sechsmal so teuren Gerät von Zeiss, sind die Unterschiede vor allem beim Scharfstellmechanismus und am Kameraanschluss erkennbar. Die Abbildungsqualität der Zeiss Stereomikroskope ist exzellent, aber im vom uns genutzten Vergrößerungsbereich macht das Stereomikroskop von Bresser keine schlechte Figur.

In seiner Preisklasse ist dieses Mikroskop von Bresser ganz ordentlich und der Kameraansatz ist attraktiv. Man könnte dagegen halten, dass man die Kamera auch anstelle eines Okulars anstecken könnte, jedoch wäre dies eine beträchtliche Belastung des Mechanismus zum Einstellen des Augenabstands, was man vermeiden sollte, um die Justierung nicht zu gefährden. Zudem ist es vorteilhaft, dass man alle Komponenten anbringen kann und zum Wechsel zwischen dem binokularen Sehen und Fotografieren lediglich eine Stange vor oder zurück schieben muss.

Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es gute Stereomikroskope in ähnlicher Bauweise zwischen 100-300 €, jedoch haben sie keinen Fotoausgang und üblicherweise sind sie nur mit einem Paar Okulare ausgestattet.


 

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