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VALOI easy120. Review

Dias und Negative mit der Digitalkamera scannen

2025 © Thomas Gade
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Valoi easy120 mit Pentax K-70 und smc Pentax-A 2.8 / 50mm macro.

Scannen mit der Digitalkamera

Zum Abfotografieren von Dias und Negativen benötigt man neben dem Kameragehäuse ein Makroobjektiv, einen Filmhalter und eine künstliche Lichtquelle. Der Sensor und die Vorlage müssen parallel zueinander stehen, und die optische Achse des Fotoobjektivs sollte senkrecht auf die Mitte der Vorlage treffen. Dies kann mithilfe einer Reprosäule erreicht werden, doch nicht jeder besitzt eine oder hat den Platz dafür.

Früher wurden für diesen Zweck exzellente Balgengeräte mit speziellem Zubehör zum Halten von Filmstreifen oder gerahmten Dias hergestellt. Diese können mit Adaptern auch an modernen Systemkameras verwendet werden. Solche Geräte hatten jedoch keine eingebauten Leuchtquellen und es könnten Makroobjektive mit speziellen Anschlüssen erforderlich sein, die ausschließlich am Balgengerät funktionieren. Zudem waren sie auf die Nutzung von 35-mm-Kleinbildfilmen und Aufnahmen bis maximal 24 × 36 mm beschränkt.

Mit den Modellen VALOI easy35 und VALOI easy120 von Kameratori Oy aus Finnland entfällt der Aufwand des Ausrichtens. Die Kamera wird einfach über das Filtergewinde des Objektivs direkt an die Produkte von VALOI geschraubt. Man muss lediglich die richtige Entfernung zwischen der Vorlage und der Kamera mithilfe von Distanzringen einstellen. Zudem enthalten sie LED-Leuchtpaneele mit diffuser Beleuchtung. Der easy35 speist die Leuchtquelle aus einem integrierten Akku. Beim easy120 wird per USB-Anschluss eine beliebige Powerbank oder ein Ladegerät für Smartphones eingesetzt.

Technische Daten


Hersteller

Kameratori Oy in Finland

Bezeichnung

VALOI easy120

Vorlagen

120 mm Mittelformat-Filmstreifen. Bis 6x9 cm

Gewicht

easy 120 Basismodul: 740 g

easy 120 für 6x6 mit 12, 25 und 100 mm und Endstück: 1255 g

easy 120 für 24x36 mm mit 12, 25 mm und Endstück: 963 g

Preise (2025)

Valoi easy120* inklusive Filmhalter für 6x9: 549 €

system 360 / easy120 Duster: 39 €

easy120 35 mm Slide Holder: 69 €

easy120 35 filmstrip Holder: 75 €

easy120 Mittelfomathalter 6x4.5 , 6x6, 6x7: jeweils 69 €

easy120 advancer: 99 €

* Lieferumfang: 
- VALOI easy120 Module mit CineStill CS-Lite LED-Leuchte und 6x9 Halter.
- Distanztuben: 2x 100 mm, 1x50 mm, 1x 25 mm, Endstück mit 62mm Anschluss
- Gewindeadapter  für 39mm, 46mm,49mm, 52mm, 55mm, 58mm, 62mm, 67mm, 72mm und 77mm


VALOI easy35 neben VALOI easy120

Bei der Wahl des Objektivs ist darauf achten, die richtige Brennweite für das verwendete Sensorformat zu wählen. Diese sollte nicht zu lang sein, um eine lange Röhre aus zusammengeschraubten Distanzringen zu vermeiden. Je länger sie ist, desto stärker sind nämlich die Hebelkräfte, die auf das Element mit dem Filtergewinde des Objektivs einwirken. Für eine Kamera mit APS-C-Sensor sind beispielsweise rund 50 mm Brennweite am Valoi easy35 optimal.

Die gleiche Brennweite bewährt sich am APS-C Sensor auch am später herausgebrachten Valoi easy120 für Kleinbild und Mittelformat. Jedoch ist der Valoi easy120 deutlich größer und schwerer als der Valoi easy35. Die Kombination aus Kameragehäuse, Objektiv, Distanzringen dem Basismodul ist zu groß und schwer, um mit einer Hand gehalten zu werden, während die andere den Film ein Stückchen weiter schiebt. Eine horizontale Lage etwa auf einem Tisch ist mit den meisten Objektiven aufgrund der mechanischen Belastung überhaupt nicht anzuraten.



Zum Lieferumfang gehört für die horizontale Nutzung des Valoi easy120 eine Stütze, die an das Stativgewinde der Kamera geschraubt wird.

Am besten stellt man den Valoi easy120 so hin, dass die Röhre aus Distanzringen wie ein Ofenrohr nach oben ragt. Oberhalb des Objektivs befindet sich das Kameragehäuse. Wenn beim Scharfstellen durch einen Autofokus der innere Tubus vor und zuück gefahren wird, dann ändert sich dabei einerseits die Länge des Objektivs und andererseits ist der betreffende Mechanismus nur dafür ausgelegt, den beweglichen Teil vom Tubus zu bewegen, aber nicht um den hinteren Teil des Objektivs mit dem Kameragehäuse auf und ab zu bewegen. Legt man den Valoi easy120 mit der Kamera horizontal auf einen Tisch, drückt so ein Objektiv beim Fokussieren den Valoi easy120 von der Kamera weg oder zieht ihn dichter heran. Die Belastung ist dadurch nocht größer.

Deshalb halte ich Autofokusobjektive ohne interne Fokussierung für ungeeignet zum Einsatz am Valoi easy120. Robuste manuelle Makroobjektive mit festen Brennweiten sind die bessere Wahl. Für meine Tests verwendete ich ein älteres smc Pentax-A 2.8/50mm Makroobjektiv, das auf eBay für 60 € zu haben war. Das war in Ordnung.

Für Kameras mit APS-C / DX Sensoren gibt es das TTArtisan 40mm f2.8 Makro mit Anschlüssen für Fuji X, Sony-E, Nikon-Z, Leica-L und MFT, jeweils für etwa 100 €. Es arbeitet rein manuell und liefert gute Bilder. Ein möglicher Schaden durch mechanische Überlastung wäre aufgrund des niedrigen Preises verschmerzbar.


Möchten Sie den Valoi easy120 so auf einen Tisch stellen? Das ist ein harter Stresstest für das Objektiv!

Filmhalter





35 mm Holder. Halter für 35 mm Filmstreifen. Es müssen mindestens 4 Dias oder Negative im Kleinbildformat 24 x 36 mm auf dem Filmstreifen sein, damit er links oder rechts aus dem Halter ragt und angefasst werden kann. Das Durchschieben des Films zum Wechseln der Vorlage geht gut. Dieser Filmhalter gefällt mir sehr gut.




35 mm Slide Holder. Halter für gerahmte Dias. Die Dias sollen nacheinander durch die Halterung geschoben werden. Problem: Die Dicke der Diarahmen kann zwischen 0,8 mm und 5 mm variieren. Dünnere Rahmen schieben das mittlere Dia nicht immer weiter, sondern gleiten darüber hinweg. Für dünne Diarahmen, wie CS Rahmen oder die Papprahmen historischer Agfa und Kodak Dias, ist dieser Halter deshalb nicht so gut geeignet.



35 mm Panoramic Holder. Halter für Kleinbild Filmstreifen. Die Perforation ist sichtbar. Panorama Aufnahmen bis 90 mm Länge passen in den Ausschnitt. An den Rändern des Films gibt es auf beiden Seiten nur minimale Rillen, um ihn zu halten und zu führen, aber sobald er eine Wölbung in Längsrichtung aufweist, funktioniert das nicht mehr. Auch bei ganz glatten Filmen fand ich es schwierig, sie von einer Seite zur anderen in den Halter zu bekommen und eine gute Planlage zu erreichen. Da es für einen langen Bereich des Film keine ausreichende Abstützung gibt, wäre ein aufklappbarer Halter mit zwei Glasscheiben besser.


6 x 9 Universal Holder. Der universelle Halter für Mittelformate gehört zum Lieferumfang des Valoi easy120 und ist für 4.5 x 6 bis 6 x 9 geeignet. Im Prinzip kann man damit alle Mittelformatfilme scannen, solange die Filmstreifen lang genug sind um wenigstens auf einer Seite aus dem Halter heraus zu ragen. Dazu braucht man beispielsweise mindestens drei 6 × 6 Bilder auf einem Filmstreifen.





Holder for 6 x 7. Neben dem Universalhalter gibt es spezielle Halter für 6 x 4.5, 6 x 6, 6 x 7 und 6 x 9. Man muss nicht alle kaufen, wenn man verschiedene Mittelformate zu scannen hat. Hier sieht man einen Filmstreifen mit 6 x 6 Negativen im 6 x 7 Filmhalter. Das ist unproblematisch. Um Streulicht von den transparenten Zwischenräumen zu vermeiden, kann man mit schwarzen Pappstreifen Masken schneiden und auf den Filmhalter legen. Sie tragen auch dazu bei, dass jedes Bild leicht immer an dieselbe Position zum Abfotografieren geschoben werden kann. Das vereinfacht anschließend das Abschneiden der Ränder bei einer digitalen Bilder Serie. Diese Halter für Mittelformat-Filmstreifen sind gut.

Weitere Filmhalter?

Der Schacht für die Filmhalter bietet reichlich Potenzial für die Entwicklung weiterer Versionen. Wer Zugang zu einem 3D-Drucker hat, kann zudem eigene Lösungen entwickeln. Meiner Meinung nach ist die Einbeziehung von Filmhaltern für Filmscanner sehr sinnvoll. Es gibt beispielsweise sehr gute für die Plustek OpticFilm 7xxx und 8xxx Scanner, die separat erworben werden können. Bei Foto Leistenschneider werden diese (im Februar 2025) für 12,50 € angeboten. Insbesondere der Halter für vier gerahmte Dias wäre eine gute Alternative zum aktuellen 35 mm Slide Holder von Valoi, der nicht gut für dünne Diarahmen geeignet ist. Mit dem Halter von Plustek für 35 mm Filmstreifen könnte man auch einzelne Negative, Dias oder kurze Filmstreifen mit weniger als vier Bildern scannen.

Der Schacht bietet auch genug Platz für einen Halter für gerahmte 6 × 6 Dias. Vermutlich ist bei diesen größeren Formaten das Prinzip des Durchschiebens mehrerer Dias nacheinander einfacher zu realisieren als bei den kleineren Diarahmen für Kleinbildfilme.

Früher wurden Mittelformat Rollfilme häufig in einzelne Bilder zerschnitten. Fotoagenturen montierten sie separat in schwarze Passepartouts, um sie an Verlage zu verschicken. Mit den aktuellen Haltern können diese einzelnen Dias und Negative im Valoi easy120 nicht verarbeitet werden. Dafür sollten noch Lösungen entwickelt werden. Bei der Entwicklung solcher Produkte ist darauf zu achten, dass die Vorlagen möglichst immer auf gleicher Höhe im Valoi easy120 bleiben, damit der Aufwand zum Justieren der Abstände mithilfe der Distanzringe gering bleibt.

35 mm Filmstreifen / Kleinbildfilm


Beim Scannen von 35mm Filmstreifen. Der 12 mm und 25 mm Distanzring reichen ungefähr für den richtigen Abstand mit einem smc Pentax-A 2.8 / 50mm Makroobjektiv an einer Pentax K-70 DSLR mit APS-C Sensor.

Um das Objektiv ein paar Millimeter anzuheben, wurde als zusätzlicher Distanzring die Fassung eines anderen 49mm Filters verwendet. Zwischen dem Objektiv und dem Kameragehäuse befindet sich ein Helicoid (Scharfstellschnecke) von Pentax, weil die Naheinstellgrenze des Objektivs nicht ganz ausreicht. Er ist robuster und schwergängiger als die Fokus-Mechanik im Objektiv. Bei diesem Setup wird manuell scharfgestellt und auch abgeblendet. Bequemer wäre Pentax K Zwischenring mit Übertragung der Steuerung durch die Kamera. Die Kombination eignet sich gut zum Abfotografieren von 35 mm Filmstreifen, auf denen mindestens 4 Aufnahmen im Format 24 x 36 mm sein sollen.


Frisch entwickelte Filme sind ideal zum Digitalisieren mit dem Valoi easy120. Hat man sie erstmal in kürzere Stücke geschnitten, dauert das Abfotografieren länger.

Abstand mit Helicoid exakt einstellen




VALOI Helicoid im eingefahrenen kurzen Zustand.

Um nicht nur auf die Distanzringe für den richtigen Abstand zwischen Dia oder Negativ angewiesen zu sein, gibt es den VALOI Helicoid. Das ist eine Makroschnecke / Einstellschnecke mit 20 mm Hub. Sie hat auf beiden Seiten 62mm Gewinde und kann problemlos zwischen das Objektiv und das Endstück am Distanzrohr montiert werden. Der VALOI Helicoid gehört nicht zum Lieferumfang und kostet derzeit 79 €. Kein Pappenstil, aber die Investition lohnt sich. Er macht einen stabilen Eindruck und hat Feststellschrauben.



Valoi Helicoid ausgefahren und dadurch ca. 2 cm länger. 20 mm sind völlig ausreichend, um den Abstand zwischen den Vorlagen und der Kamera so einzustellen, dass sie formatfüllend aufgenommen werden.

Leuchtquelle

Als Lampe ist ein CineStill CS-Lite LED Panel mit einer Leuchtfläche von 9,5 x 15 cm eingebaut. Sie hat einen CRI Wert von 95+ und liefert ein sehr gleichmäßiges Licht. Der Abstand zur Vorlage beträgt ca. 4 cm. Das ist ausreichend, um keinen auf der Leuchte liegenden Staub scharf im Bild zu haben und zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung.
Sie bezieht Strom über ein USB Kabel aus entsprechenden Quellen, etwa eine Powerbank.


Powerbank (nicht im Lieferumfang) zur Stromversorgung der Lampe.

Praxis

Hat man eine optisch und mechanisch befriedigende Kombination aus Kamera, Objektiv und Valoi easy120 gefunden, lassen sich Dias und Negative sehr schnell abfotografieren. Das geht mit kompatiblen Vorlagen wirklich gut. Es ist wichtig, bei der Arbeit Baumwollhandschuhe zu tragen, weil die Filmstreifen angefasst werden müssen, um sie durch den Halter zu schieben oder zu ziehen.

Negative konvertieren

Beim Abfotografieren von Negativen war das Invertieren der Tonwerte, also die Konvertierung der negativen Bilder zu positiven, für Farbaufnahmen lange eine Sache für Spezialisten, die gute Kenntnisse in der Bildbearbeitung hatten. Inzwischen gibt es diverse Apps wie Grain2Pixel,Nagative Lab Pro oder FilmLab, die das automatisch erledigen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten dazu auf mehreren Seiten vorgestellt:


Negative zu Positiven wandeln


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