DxO Labs
2022 © Thomas GadeDxO Labs ist ein Privatunternehmen mit Sitz in Paris (Frankreich), das Software zur digitalen Bildbearbeitung entwickelt. Es wurde 2003 von Jérôme Ménière gegründet. Anfangs hieß es DO Labs.
DxO Labs erstellte die Website DxOMark.com, die Bewertungen der Leistungsfähigkeit von Sensoren und Objektiven für Systemkameras und Smartphones veröffentlichte. 2017 wurde DxOMARK von DxO Labs abgespalten. Seitdem sind beide eigenständige Unternehmen. Durch die gemeinsame Geschichte und Namensähnlichkeit ist das nicht immer klar.
DxO Labs erwarb 2017 die Nik Collection von Google. Sie ist ein Paket aus verschiedenen Bildbearbeitungswerkzeugen. Während Google die NIK Collection kostenlos anbot, ist sie bei DxO PhotoLab kostenpflichtig.
Die Software von DxO befasst sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von RAW-Dateien. In den Prozess fließen automatische Korrekturen von Abbildungsfehlern der Objektive sowie des Rauschens von Sensoren ein. Grundlage dafür sind speziell für jeden Sensor und jedes Objektiv erstellte Profile aus Messungen ihrer Eigenschaften.
RAW Konverter
DxO Optics Pro / DxO PhotoLab / DxO Pure RawDxO PhotoLab
2004 erschien der erste RAW-Konverter als DxO Optics Pro. Ab 2017 hieß er DxO PhotoLab. Jährlich erscheint eine neue Version mit einer fortlaufenden Nummer.Erweiterungen für DxO PhotoLab:
Die Basiswerkzeuge des RAW-Konverters DxO PhotoLab können durch zusätzliche kostenpflichtige Module erweitert werden.
DxO ViewPoint ermöglicht Korrektur von perspektivischer Verzeichnungen.
br DxO FilmPack lässt Bilder so aussehen, als seien sie mit analogen Filmen aufgenommen worden.
Die NIK Collection kann ebenfalls integriert werden. Sie enthält 8 Plugins, die auch mit Adobe Lightroom und Adobe Photoshop kompatibel sind.
DxO Pure Raw
DxO Pure RAW ist ein RAW-Konverter, der nur ganz wenige Einstellungen durch Nutzer zulässt. Die Idee dahinter: DxO PhotoLab bietet hervorragende Werkzeuge zur Verringerung des Rauschens und sehr gute automatische Korrekturen von Abbildungsfehlern vieler Objektive. Diese Eigenschaften sollen auch Anwender nutzen können, die eigentlich lieber mit anderen RAW-Konvertern arbeiten, wie Adobe Lightroom. Fotografen lassen ihre RAW-Dateien zunächst von DxO Pure RAW bearbeiten und erhalten DNG Dateien, die anschließend mit einem anderen RAW-Konverter weiter bearbeitet werden. Der Gedanke ist nicht schlecht, jedoch finde ich den Preis in Höhe von 129 € (2023 für Pure RAW 3) ziemlich happig und außerdem sind die Stärken für die Rauschreduzierung aus meiner Sicht zu hoch eingestellt. Wenigstens an dem Punkt sollte die Möglichkeit geboten werden, sie durch eigene Einstellungen zu verändern.Erwerb der Software
Die Software von DxO Labs wird über die Website des Herstellers vertrieben. Über den Shop kann die Bestellung und Bezahlung erfolgen. Per Download wird die Software bereitgestellt. Nach der Installation muss sie online aktiviert werden.
Einschränkungen
Die RAW-Konverter von DxO Labs sind richtig gut wenn Profile für die konkret verwendeten Objektive und Kameras vorhanden sind. Für die meisten Systemkameras der letzten 15 Jahre und auch Objektive der bekannten Markenhersteller ist das der Fall. Das gilt aber nicht für RAW-Dateien aus Smartphones. Unsere RAW-Dateien aus mehreren Smartphones wurden von DxO PhotoLab gar nicht erst geöffnet.
Das ist schade und auch ein wenig unverständlich, weil DxOMARK die Eigenschaften der Kameras von Smartphones misst und laut eigenen Angaben und pro Gerät rund 3000 Fotos und 150 Minuten Videomaterial analysiert. Zwar fließen die Ergebnisse in Reviews auf der Website dxomark.com ein, scheinen aber nicht mehr die RAW-Konverter vonDxO Labs zu erreichen. Die Zielstellung und auch der Umfang der Tests scheint die Belange von RAW-Konverter nicht mehr zu berücksichtigen.
Das ist ein Nachteil der Abspaltung aus dem Jahre 2017.
Auch dauert es immer eine Weile, bis neue Modelle eingepflegt sind, weil zuvor basierend auf Messungen Profile erstellt werden müssen. Zum Beispiel konnten anfangs keine Rohdaten von Fujifilms X-Trans-Sensoren mit DxO PhotoLab entwickelt werden, aber mit der Version 5 (erschienen im Herbst 2021) wurde es dann möglich.
Das gilt auch für andere RAW-Konverter. Deshalb ist es ratsam, vor einem Kauf zu prüfen, ob die eigene Technik mit der Software kompatibel ist. Dazu googelt man nach 'supported lenses' oder 'supported cameras' in Verbindung mit dem Namen der Software.
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