photoinfos.com

DxO PhotoLab Objektivkorrektur

2018 - 2022 © Thomas Gade

Systemvoraussetzungen Installation / Konfiguration
Fotothek IPTC-Editor
Bilder bearbeiten Rauschreduzierung
Objektivkorrektur Was ist neu? / Unterschiede
Erweiterungen NIK Collection
DxO ViewPoint DxO FilmPack

Abbildungsfehler

Die Leistung von Fotoobjektiven wird in der digitalen Fotografie nicht nur von der Optik bestimmt, sondern zusätzlich von digitale Korrekturen ihrer Abbildungsfehler. Dazu gehören: Vignettierung, Verzeichnung und Farbsäume.


Verzeichnung von links nach rechts: Tonne, keine, Kissen

Die Abbildungseigenschaften von Objektiven sind messbar. Aus den Werten lassen sich spezifische Profile erstellen. Da einige Fehler von der eingestellten Blende, Entfernung und bei Zoomobjektiven auch von der Brennweite abhängig sind, müssen mehrere Messreihen für diverse Einstellungen durchgeführt werden. Dadurch entstehen mehrere Subprofile. Je genauer gemessen wird und je mehr Subprofile erstellt werden, die insgesamt zu einem Objektivprofil zusammengeführt werden, desto besser können Abbildungsfehler für das gesamte Nutzungsspektrum eines Objektivs genau beschrieben werden.

Solche Profile werden im Rahmen der automatischen digitalen Fehlerkorrektur von DxO PhotoLab eingesetzt. Anhand der Exif-Daten erkennt es die genauen Objektive und ihrer Einstellungen zum Zeitpunkt einer Aufnahme. Mithilfe dieser Infos kann DxO PhotoLab das passende Profil/Subprofil nutzen, um Fehler zu verringern.

Ältere Fotoobjektive, die keine Exif-Informationen beisteuern können, werden leider nicht berücksichtigt.

Woher stammen Objektivprofile?

Adobe, Phase One und DxO Labs vermessen Objektive selbst. Welche dazu gehören, ist leicht mithilfe von Google durch Eingabe dieser Suchbegriffe herauszufinden: lens profiles Adobe Lightroom (oder Capture One oder DxO)

Die Hersteller der Objektive liefern sie zunehmend für neue Modelle.

Wie gut Profile sind, hängt auch davon ab, wie ähnlich Objektive einer Serie einander sind. Ist die Serienstreuung relativ groß, kann das Profil für das vermessene Objektiv deutlich von dem abweichen, das für das konkret zum Fotografieren verwendete Objektiv ideal wäre. Ist die Serienstreuung gering, ist das Profil allgemein für alle stimmig. Für manche Objektive bewirken Korrekturen basierend auf den Modulen erstaunliche Verbesserungen. Die umfangreiche Sammlung Objektivprofile ist eine besondere Stärke von DxO.

Automatische Korrektur

Die Software prüft beim Öffnen eines Verzeichnisses, mit welchen Kameras und Objektiven die darin enthaltenen Fotos aufgenommen wurden. Findet es Objektive, für die DxO Profile hat, die aber noch nicht auf dem Computer installiert sind, bietet es sie zum kostenlosen Download an. Außerdem gibt es Profile für Kameras, die besondere Eigenschaften der Sensoren erfassen. DxO nennt seine Profile DxO-Module oder nur Module.

Ist der Computer mit dem Internet verbunden, werden fehlende Module rasch heruntergeladen.


Pentax K-70 mit SMC Pentax-DA 1:3.5-5.6 18-135mm. Blende 8 und 135 mm.

Ausschnitte aus dem Bild


800 x 533 Pixel Ausschnitt aus dem Foto (linker Bildrand).
Konvertiert mit ACDSee PhotoStudio 19 ohne Korrektur der Abbildungsfehler. Am Rand sind deutliche Farbsäume erkennbar.


800 x 533 Pixel Ausschnitt aus dem Foto (linker Bildrand).
DxO PhotoLab 2 mit automatischer Korrektur der Abbildungsfehler.

Die Farbsäume sind fast verschwunden. Mit Adobe Photoshop wurde noch ein schwacher violetter Farbsaum durch eine selektive Farbkorrektur unterdrückt und das Bild etwas nachgeschärft.

Für dieses Objektiv leistet DxO PhotoLab wirklich eine Menge. Das Ergebnis ist hervorragend, allerdings müssen die Einstellungen stimmen, die man erst durch Versuche herausfindet. So erfolgreich verläuft das aber nicht für alle Objektive.

Kein Objektivprofil für einige Objektive

DxO hat sehr viele Objektive vermessen, aber nicht alle. Außerdem werden ältere Objektive, die keine Exifdaten liefern, nicht berücksichtigt.

Manchmal gibt es auch Lücken im aktuellen Sortiment der Hersteller. Es dauert immer eine Weile bis Profile für neue Objektive erstellt werden. Manche bleiben jahrelang unberücksichtigt, wie das HD-Pentax-DA 55-300mm PLM ED [IF] WR, auf dessen Profil Pentax-Fotografen lange warten mussten.

Für ganz moderne Objektive von Sigma, Nikon, Canon, Sony und anderen liefern die Hersteller inzwischen detaillierte Profile. Ob DxO diese nutzt oder nur selbst erstellte verwendet, ist unklar.

Klappt nicht immer



Bei Fotos mit dem Nikon 1 System erlebte ich, dass die Objektivkorrektur nicht richtig funktionierte. Dann kann man aus verschiedenen Optionen eine wählen. In diesem Fall waren die Fotos mit dem 1 Nikkor VR 10-30mm f/3.5-5.6 PD-Zoom aufgenommen worden. Das wurde für alle Bilder aus der Serie eingestellt.



Entwickelt mit DxO PhotoLab 6. Die Verzeichnung der Fotos mit dem 1 Nikkor VR 10-30mm f/3.5-5.6 PD-Zoom wird nicht korrigiert. Stattdessen zeigt das Ergebnis eine starke tonnenförmige Verzeichnung. Das ist seltsam, weil die Unterstützung seit DxO PhotoLab 1 angeboten wird. Es macht keinen Unterschied, ob die automatische Korrektur gewählt wurde oder eines der beiden Objektive.

Gleiches passierte auch mit einem Nikon AF-P 70-300mm 4.5-6.3G ED VR DX Nikkor am FT1 Adapter. Zwar hat DxO Profile sowohl für die Kameras als auch für die Objektive,aber die Ergebnisse überzeugen nicht.



Gleiches Bild in Camera RAW von Adobe. Hier wird das richtige Objektiv automatisch gefunden. Die Korrektur der Verzeichnung funktioniert.

Korrektur mit DxO PhotoLab 1



Dieses Bild zeigt viele feine Details.




Ausschnitte aus dem Bild

Oben: Ohne Korrektur der optischen Fehler eines Objektivs sind im Detail Unschärfen und Farbsäume zu sehen.
Unten: Nach Korrektur mit DxO Photolabs (1)

Bei diesem Bild leistet DxO Photolabs wirklich eine Menge. Das Ergebnis ist hervorragend. Die Korrektur der optischen Schwächen funktioniert aber nicht mit allen Objektiven so gut. Manchmal sind die Ergebnisse nur unwesentlich besser und viele alte Objektive sind noch gar nicht vermessen. Deutliche Verbesserungen ergeben sich mit Zoomobjektiven, deren optisches Design immer ein Kompromiss ist.

DxO schärft die Bilder in der Standardeinstellung schon recht kräftig. Wer das nicht mag, sollte die Regler etwas zurückziehen.


Objektive mit Profilen bevorzugen

Meistens verbessern automatische Korrekturen die Bildqualität deutlich. Besonders bei älteren Weitwinkelobjektiven und Zooms fallen Verringerungen der Verzeichnung, Farbsäume und Vignettierung im Vergleich mit Bildern ohne Fehlerkorrektur stark auf. Gute Teleobjektive oder Makroobjektive bilden aber schon so gut ab, dass der Unterschied geringer ausfällt.

Prüfen Sie vor dem Kauf älterer (Ultra-)Weitwinkel- und Zoomobjektive, ob DxO PhotoLab Profile für sie hat. Falls nicht, suchen Sie lieber nach Alternativen. Es lohnt sich nicht, ein paar Euro zu sparen, wenn eine ältere Objektiv-Version nicht von der automatischen Korrektur von Abbildungsfehlern unterstützt wird, falls sie für ein ähnliches Objektiv verfügbar ist.

Ärgerlich ist es, wenn die Korrektur wie beim Nikon 1 System nicht funktioniert, obwohl die nötigen Module zum Download angeboten werden. Man weiß dann nicht, ob der Fehler bei DxO PhotoLab liegt oder man selber ungünstige Einstellungen an der Kamera getroffen hat. Vielleicht korrigieren die Kameras ihnen bekannte Fehler auch bei RAW-Dateien und DxO bekommt das nicht mit?

Systemvoraussetzungen Installation / Konfiguration
Fotothek IPTC-Editor
Bilder bearbeiten Rauschreduzierung
Objektivkorrektur Was ist neu? / Unterschiede
Erweiterungen NIK Collection
DxO ViewPoint DxO FilmPack



© Thomas Gade   Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.