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TS 90/600mm Triplet FPL-53 Super Apo

Seiten: TS-Optics Photoline Apo 80/560 mm
TS-Optics Photoline Apo 102/714 mm TS-Optics Triplet APO 90/600 mm

Review 2022 © Thomas Gade



Technische Daten

Hersteller Chinesischer Hersteller
Anbieter TS-Optics (Hausmarke von Teleskop-Service Ransburg GmbH )
Bezeichnung TSAPO906
Öffnung 90 mm
Brennweite 600 mm
Preis (2022) 1200 € (inklusive Koffer)
Objektiv Triplet ( Drei Linsen, eine aus FPL53 von Ohara)
Öffnungsverhältnis 1 : 6.6
Okularauszug 2,5" Okularauszug mit Zahnstangentrieb, Mikrountersetzung, CNC gefertigt
Anschluss 2"-Steckhülse und M63x1-Innengewinde (und 1,25" Adapter)
Tauschutzkappe fürTransport einschiebbar
Tubuslänge 460 mm mit eingeschobener Sonneblende / Tauschutzkappe
Gewicht 3,251 kg mit Deckel und allen Okularadaptern
plus 0,6 kg für Rohrschellen und Prismenschiene
Auflösungsvermögen 1,29 Bogensekunden
Grenzgröße 12,3

Die Tubuslänge ist durch zwei abschraubbare Segmente verstellbar. Sind beide ab, kann ein Binokular genutzt werden, ohne einen Glaswegkorrektor zu benötigen. Wenn beide Segemente angeschraubt sind, ist der Tubus so lang, dass der Okularauszug nicht voll ausgezogen werden muss, um eine Kamera beim Fotografieren in den Fokus zu bringen. Zum Beobachten mit einem Okular und einem Zenitspiegel oder Zenitprisma bleibt eines der Segmente am Tubus.

APO

Theoretisch kann eine farbreine Abbildung nur mit drei Linsen realisiert werden kann. Die optische Leistung von ED Refraktoren mit zweilinsigen Objektiven, von denen eine Linse aus FLP53-Glas besteht, ist jedoch schon so gut, dass Unterschiede zum echten APO selten wahrnehmbar sind. Ich nutze solche Refraktoren hauptsächlich zum visuellen Beobachten der Sonne und des Mondes und außerdem als Teleobjektive für Naturfotos. Die Öffnungsverhältnisse betragen meistens 1:7. Solche Refraktoren mit Öffnungen zwischen 72 mm und 120 mm lassen aus meiner Erfahrung hinsichtlich ihrer optischen Leistung kaum Wünsche offen.



Beim Test des TSAPO906 wollte ich herausfinden, ob er signifikant mehr leistet als mein TS Photoline 80/560 ED Refraktor mit zweilinsigem Objektiv. Lohnt sich das Upgrade?

Nicht wirklich. Für Planeten können weder der 80/560 noch der 90/600 Refraktor einem relativ günstigen 127/1500 Maksutov von Skywatcher das Wasser reichen. Das Spiegelteleskop liefert mit günstigen 10 mm Okularen mit bequemen Einblickverhalten am Bino eine Vergrößerung von ca. 150x mit einer Austrittspupille von 0,8 mm. Für die Refraktoren wären Okulare mit 4 mm Brennweite nötig oder der Einsatz einer Barlowlinse. Meistens ist der Einblick in solche Okulare schwierig. Die Austrittpupille für 150 x Vergrößerung beträgt am 80 mm Refraktor nur 0,53 mm und am 90 mm Teleskop auch nur 0,6 mm.

Bei der visuellen Beobachtung ist der Unterschied zwischen den beiden Refraktoren nicht sehr groß. Wer von 80 mm Öffnung einen Sprung nach oben machen möchte, sollte wenigstens 107mm anstreben.

Exzellente Optik

Der getestete 90 / 600 mm TS Optics Refraktor mit APO Triplet Objektiv bietet eine exzellente Abbildung. Visuell war jedoch - jedenfalls bei Sichtbedingungen im Berliner Stadtraum - der Abstand zum oben genannten 80 mm Refraktor zu gering, um beide Teleskope zu behalten. Da ich für die Beobachtung von Planeten einen 127 mm Maksutov habe, der durch seine deutlich größere Öffnung und längere Brennweite auf dem Gebiet mehr leistet als die beiden ED/APO Refraktoren, beschloss ich, den 90 mm Refraktor zu verkaufen. Unter besseren Sichtbedingungen, eventuell in höheren Lagen, hätte ich mich wohl für seinen Verbleib entschieden und den 80 mm Refraktor angeboten. Aber bei überwiegend innerstädtischer Nutzung mit flimmernder Luft reicht der kleinere, der außerdem noch etwas leichter ist.



Der 90 / 600 mm Apo wird gut von einer Vixen Porta getragen.



Sucherschuh am Okularauszug


Der Fokussierer mit Zahntrieb ist wirklich gut und leichtgängig.

Fazit

Der Vergleich dem TS Optics Photoline 80 / 560 mit Objektiv aus zwei Linsen (FLP53 und Lanthan) zeigt, dass 10mm mehr Durchmesser und ein Triplet Objektiv ein bischen mehr Leistung bringt. Während der Preis des 80mm ED Refraktors in zwei Jahren von 550 € auf 700 € anstieg, kostete der TSAPO906 im Jahre 2019 1200 € und 1435 € im Jahr 2022.

Der teilbare Tubus ist ein großer Vorteil wenn binokulare Ansätze verwendet werden. Dann braucht man nämlich keinen Glasweg-Korrektor einzusetzen, sondern kommt auch so in den Fokus und kann einen größeren Bildausschnitt nutzen.

Visuell ist von einem 90 mm APO Refraktor nicht mehr zu erwarten, als dieses vorzügliche Teleskop leistet.

Testbilder: Vergleichsaufnahmen mit diversen Teleobjektiven

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