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Vixen VCM200L | Vixen VC200L |
Vixen VCM200L
© Thomas GadeDas Vixen VCM200L ist ein kompakt gebautes Teleleskop, das seitlich betrachtet einem Schmidt-Cassegrain oder Maksutov ähnelt. Tatsächlich ist es eine Kombination aus diesen Modellen und wird von Vixen als Maksutov-Cassegrain-System bezeichnet. Der Tubus ist vorne offen. Im einer Spinne aus vier Streben befindet sich ein Fangspiegel mit einem optischen System, das der Meniskuslinse entspricht, die beim klassischen Maksutov üblicherweise die gesamte Öffnung bedeckt. Im Vergleich zum Schmidt-Cassegrain ergeben sich daraus optische Verbesserungen.
Eine Vixen GP trägt das kompakte Teleskop sehr gut.
Die Fangspiegelstreben sind ungewöhnlich dick. Sie sind so dimensioniert, dass das Teleskop seine korrekte Justage unbeinträchtigt durch die üblichen Belastungen lange behält.
Die Scharfstellung erfolgt nicht über das Hin- und Herbewegen des Hauptspiegels, sondern mit Hilfe eines großen Crayford Fokussierers. Daher gibt es kein Shifting, das in anderen Systemen durch die Hauptspiegelbewegung zustande kommen kann. Zugleich ist der Fokussierbereich erheblich geringer als beim SCT oder Maksutov mit Hauptspiegelfokussierung. Der Fokussierer ist auf die Verwendung von Zenitspiegeln oder -prismen ausgelegt. Es gibt Verlängerungshülsen. Kommt ein Binokularansatz zum Einsatz, ist ein Glaswegkorrektor oder ein Barlowelement zur Verlegung der Scharfstellebene nach hinten notwendig.
Technische Daten
Teleskoptyp | Maksutov Cassegrain Reflektor |
Öffnung | 200mm |
Brennweite | 1950mm |
Öffnungsverhältnis | F 1 : 10 |
Tubusmaß |
232 mm x 535mm |
Gewicht des Tubus | 5 kg |
Visuelle Grenzgröße | 13,3 Magnitude |
Auflösungsvermögen | 0,6" |
Das Vixen VMC200L auf einer Vixen GP unter freiem Himmel. Während die ersten Sterne herauskommen, kühlt das Instument auf die Umgebungstemperatur ab. Geschickterweise neigt man die Öffnung des Tubus während dieser Phase nicht wie auf dem Bild ersichtlich nach oben sondern seitlich, um das Hineinfallen von Schwebeteilchen zu erschweren. Das Bedecken der Öffnung mit einer Gaze, beispielsweise ein feinmaschiges Fliegennetz, ist empfehlenswert. Eine halbe Stunde Zeit für die Temperaturanpassung ist einzukalkulieren. Dank des offenen Tubus geht das relativ rasch.
Vixen VMC200L. Dieses Teleskop mit einer öffnung von 20 cm bzw. 8 Zoll gilt als Maksutov, wenngleich die vordere typische Glasscheibe fehlt. Sie wird von einem Korrekturelement beim Fangspiegel ersetzt.
Das kompakte Teleskop ist balkontauglich.
Optische Qualität
Die nachstehenden Bilder wurden bei guter Sicht von einem Balkon in Berlin aufgenommen. Die ersten Bilder wurden mit einem 28-300mm Zoom von Tamron gemacht. Das letzte mit dem Vixen VMC200L. Im Zentrum befindet sich der Berliner Funkturm auf dem Messegelände. Die verwendete Kamera war eine Pentax *ist DS mit 6 Millionen Pixel:Tamron 28-300mm - Einstellung 28mm
Tamron 28-300mm - Einstellung 300mm
Vixen VMC200L. Fotografie im primären Brennpunkt. Die Originaldatei in voller Größe zeigt feinste Details, die nur bei ruhiger Luft und bester Sicht herauszuarbeiten sind. Für extreme Fernaufnahmen ist ein 'bombenfestes' Stativ, beispielsweise ein großes von Linhof oder Berlebach, unabdingbar. Zugleich muss die Optik an die Umgebungstemperatur angepasst sein, um solche Vergrößerungen unbeeinflusst von temperaturbedingten Materialdehnungsprozessen ermöglichen zu können. Da Teleskope keinen Autofokus unterstützen, wird eine effiziente Sucherlupe zum Scharfstellen benötigt. Der Fokussierer des Vixen VMC200L ist feingängig genug, um solche Aktionen zu unterstützen.
Fazit
über dieses Teleskop werden widersprüchliche Ansichten im Internet zum Besten gegeben. Kritiker weisen auf die große Obstruktion durch den Fangspiegel und die dicken Streben hin. Ob sie je unvoreingenommen durchgeschaut haben, darf bezweifelt werden. In der Praxis erweist sich dieses Teleskop als scharf und kontrastreich.Höherwertige Vixen Teleskope sind im Umfeld der konkurrierenden Produktpalette relativ teuer. Ein bekannter Astrohändler nennt im April 2012 als Preis für den Tubus mit Prismenschiene und Flip Mirror stolze 1539,- €. Sicherlich gibt es einen Verhandlungsspielraum, doch sind für den Preis und weniger alternative 200mm Systeme erhältlich, die je nach den individuellen Präferenzen der Benutzer vorteilhafter sein können.
Das Instrument ist hervorragend als lange Brennweite in der Naturfotografie einsetzbar. Mit 1950mm Brennweite kommt man nahe an scheue Tier ran. Wenn die Luft mitspielt und nicht zu sehr flimmert, sind sehr gute Aufnahmen möglich.
© Thomas Gade
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