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Konventionelles Fotolabor / Dunkelkammer

2001 / 2016 © Thomas Gade
  • Konventionelles Fotolabor
  • Digitale Fotografie verdrängt den Film und das Fotolabor
  • Die Rückkehr des Fotolabors

  • Digitale Fotografie. Das Aus für den Film?

    Die digitale Fotografie hat die traditionellen Verfahren größtenteils verdrängt. Im Jahre 2004 erschienen diverse digitale Spiegelreflexkameras auf dem Markt, wie die Nikon D70 oder Pentax *ist DS, mit 6 Millionen Pixeln und preislich in Reichweite vieler neugieriger Fotoamateure. Sie stellten erstaunt fest, dass mit solchen Kameras sehr gute Bilder aufgenommen werden konnten, die Bildern auf 35 mm Film (Kleinbild / 24 x 36 mm) kaum nachstanden. Längst hat sich nicht nur die Auflösung erheblich verbessert. Aber schon früher wurden digitale Bilder mit Scannern erstellt. Ende der 1990er Jahre kamen gute Filmscanner auf den Markt, wie der Polaroid Sprintscan 35 Plus oder der Nikon LS 2000, die mit echten 2700 dpi 35mm Filme sehr gut scannten. Gute Flachbettscanner für Aufsichtvorlagen gab es bis dahin längst. Aber die Computertechnik war in den 1990ern noch sehr teuer und im Vergleich mit Geräten ab 2010 hoffnungslos leistungsschwach. Nach der Jahrtausendwende überraschten immer mehr Tintenstrahldrucker mit guter Photoqualität. Die digitale Fotografie im Verein mit sonstiger Computertechnik und dem Internet hat die Fotografen lange in Spannung versetzt und das Mitmachen der technischen Entwicklungen hat viel Geld gekostet. Diese Treibjagd scheint vorüber zu sein. Gute digitale Kameras nebst Zubehör und leistungsstarke Akkus sind billig geworden, wenngleich nach oben viel Luft ist. Computer mit Leistungsdaten, die vor 15 Jahren wie ferne Science Fiction erschienen, gibt es zum Spottpreis. Mit jedem Smartphone lassen sich längst gute Bilder machen und sogar Videos.

    Fotos auf Film trotz Digitalkamera?

    Doch ist das Fotografieren auf Filmen nicht nur aus Gründen ihrer langen Haltbarkeit bei richtiger Verarbeitung und Lagerung sowie ihrer Authentizität immer noch interessant. Nicht nur das; es scheint, als ob das Interesse daran wieder zunimmt.

    Es geht nicht mehr um Entweder-Oder

    Aber heute geht es nicht mehr um einen technologischen Wechsel. Hauptsächlich fotografiert man digital, weil es nahezu unmöglich ist, keine Digitalkamera zu haben. Sie stecken selbst in mobilen Telefonen, in Laptogs, Tablets und zunehmend in Autos als elektronischer Zeuge, der beim Fahren alles filmt. Und auch in den diversen Digitalkameras.

    Analoge Fototechnik ist billig

    In dieser Situation sind die technischen Geräte und selbst einige Verbrauchsmaterialien für die Fotografie auf Film auf den Gebrauchtmärkten billig zu haben und die Arbeit im Fotolabor macht mehr Spaß als am Computer. Neben alten Hasen, die zu ihr früheres Hobby wieder aufnehmen, gibt es viele junge Leute, die wieder neu einsteigen. Jedoch sind die Kenntnisse über die Fotografie mit Film mittlerweile erstaunlich gering. Bei meiner früheren Arbeit mit ABM-Kräften, die in Projekten zur Beschäftigung von Arbeitslosen mit dem Scannen von Abzügen und Filmen betraut wurden, waren um 2005 kaum noch die Basiskenntnisse über Fotografie vorhanden, die noch Mitte der 1990'er zum Allgemeinwissen gehörten. So kennen viele Erwachsen nicht mehr den Unterschied zwischen Farbnegativen, Dias und Schwarzweissfilmen.

    Die Rückkehr des Fotolabors

    Bei aller Digitalisierung haben die Sammler von Fotografien in einem spannenden Bereich des Kunstmarktes ihre Vorliebe für traditionelle Printverfahren nicht aufgegeben. Schwarzweißabzüge auf Barytpapier oder Prints vom Dia auf Cibachrome sind das Maß der Dinge.

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