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Digitales Fotoarchiv

2006 / 2014 © Thomas Gade

Index 1. Herkunft der Bilder 5. Arbeitsschritte
  2. Technische Voraussetzungen 6. Bildbearbeitung
  3. Organisation 7. Bildbearbeitung II
  4. Beschriftung / Verschlagwortung 8. Präsentation im Internet

Bildbearbeitung II


6.3. Stürzende Linien

        
Das Bild verjüngt sich nach oben. Diese perspektivische Verzeichnung tritt je nach Brennweite und Aufnahmestandpunkt mehr oder weniger stark auf, wenn keine Optik mit entsprechenden Verstellmöglichkeiten verwendet werden. Links oben ist die Ecke verdunkelt.

Zunächst wurde die perspektivische Verzeichnung korrigiert und anschließend mit dem Klonwerkzeug und dem Reparaturpinsel die obere Kante des Himmel, die nach dem Zuschneiden stellenweise weiss war, 'erweitert'.

          
2. Beispiel: Das 'gekippte' Brandenburger Tor wurde begradigt. Software: Adobe Photoshop, ACDSee Pro

6.4. Retusche

Es gibt automatische Retuschewerkzeuge, mit denen Schmutz und Kratzer erkannt und beseitigt werden. Ohne Zweifel hat sich ICE bewährt. So wird ein Verfahren genannt, dass mit dafür eingerichteten Scannern beim Digitalisieren von Farbfilmen sehr effektiv Korrekturen vornimmt. Neben der Rot-Grün-Blau Abtastung kommt bei ICE ein zusätzlicher Infrarotscan zum tragen, der viele nicht zum Bild gehörenden Fussel, Stäubchen, Fingerabdrücke entdeckt. Eine Software vergleicht die Ergebnisse der Farbkanäle und retuschiert automatisch die Defekte. Für herkömmliche Schwarzweißfilme gibt es leider keine Möglichkeit dieser Art.

Manuell werden Defekte mit dem sogenannten Stempel (Klonstempel / Klonwerkzeug) und dem Reparaturpinsel bearbeitet. Sie sind Bestandteile des Photoshops, bei ACDSee und Akvis bietet ein gutes Plugin an. Den einfachen Stempel ohne automatische Helligkeitsanpassung findet man in vielen Bildprogrammen.

An dieser Stelle werden die hochaufgelösten, unkomprimierten Dateien dauerhaft gesichert. Die folgenden Schritte sind in der Regel Optimierungen, die mit zukünftiger, besserer Software wahrscheinlich besser gelingen werden. Daher wendet man sie an Kopien der Archivdateien an und nicht an den zu den Ur-Dateien erklärten Bildern!

Epson, LaserSoft, Polaroid und andere haben Software, die Defekte auf bereits digitalisierten Bildern erkennen soll. Bis auf das Werkzeug 'Dust and Scratch Removal' von Polaroid sind sie wertlos und bewirken nach meiner Erfahrung mehr Schäden als Nutzen. 'Dust and Scratch Removal' ist einfach zu bedienen und kann, wenn es gekonnt eingesetzt wird, die Arbeit erleichtern. Es läßt mit allen Programmen verwenden, die Photoshop-kompatible Plugins akzeptieren. So kann man bei der Bildbearbeitung eine relativ homogene Himmelspartie, auf der ein Haufen auffälliger dunkler Stippchen zu sehen sind, mit dem Lasso markieren (Auswahl mit weicher Kante!) und Dust and Scratch Removal aufrufen. Die Korrekturen werden nur im dem markierten Bereich stattfinden. Nun gibt man an, ob die Defekte dunkel oder hell sind und stellt an den entsprechenden Reglern moderate Werte ein. Der Effekt ist im Vorschaufenster sichtbar.

6.5. Rauschen



Siehe: NeatImage und Noise Ninja

Mit Rauschen bezeichnet man krisselige Feinstrukturen, die meist erst beim stärkeren Vergrößern der Bilder sichtbar werden. Auf einem 19 Zoll Display kann es bereits bei einer Vollbildschirmansicht störend auffallen.

Erst durch die Anwendung der oben genannten Programme fiel mir auf, wie stark die Farbdateien meines Nikonscanners unnatürliche farbige Muster im Detail zeigen. Sie werden mit Neatimage oder Noiseninja komplett beseitigt.

Aus dem nebenstehenden Foto wurde ein Detail vergrößert. Man sieht es links vor und rechts nach der Farbrausch-Korrektur mit Noise Ninja.

   

6.6. Panorama

Aus mehreren Einzelbildern lassen sich Panoramen anfertigen. Wer dies beherrscht, kann erstaunliche Ergebnisse erzeugen. Um die größere Menge Pixel der Längsseite auszunutzen, wird im Hochformat fotografiert.



A us fünf Einzelbildern entsteht ein Panorama. Die Ausgangsbilder stammen aus einer 6 Millionen (3000x2000) Pixelkamera.
Das Ergebnis misst 2990 x 4800 Pixel und entspricht einer 14-Millionen-Pixel-Datei.



6.7. Schärfen

Deaktivieren Sie grundsätzlich in allen Scanprogrammen und (falls möglich) in ihrer Digitalkamera jede Form des Schärfens! Hochaufgelöste Filmscans aus vielen Flachbettscannern sind mit einer korrekte Schärfung (Standard: Unscharf-Maskierung) deutlich zu verbessern. Bei Scans aus speziellen Filmscannern sieht das anders aus. Sie können schon mit moderaten Einstellungen verschlechtert werden. Die oben erwähnten Anti-Rauschen-Programme funktionieren besser mit Dateien, die weder geschärft noch in der Bildgröße verändert wurden.

Das Schärfen sollte grundsätzlich als letzter Schritt vor der Verwendung eines Bildes durchgeführt werden und zwar nur an Kopien der Achiv-Dateien. Die Schärfung für den Druck eines guten Din-A4-Prints benötigt andere Parameter als für die verkleinerte Darstellung im Web. Beim Schärfen finden Veränderungen statt, die für andere Bildverwendungen nachteilig sein können.

6.8. Sonstiges

Siehe: Bildfehler

Index 1. Herkunft der Bilder 5. Arbeitsschritte
  2. Technische Voraussetzungen 6. Bildbearbeitung
  3. Organisation 7. Bildbearbeitung II
  4. Beschriftung / Verschlagwortung 8. Präsentation im Internet


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