Pixtacy
Die eigene Bilddatenbank im Internet
August 2012 / Juni 2013 © Thomas GadeSeite: | 1. Funktionen |
2. Konfiguration | |
3. Bilderupload und Fazit |
Was ist Pixtacy?
Pixtacy ist ein Programm für eine Bildatenbank und stammt von der in Bremen beheimateten Virthos Systems GmbH, die ein eigenes Content Management System entwickelt hat. Darauf basierend wurde der Bildershop Pixtacy entwickelt. Für Fotografen oder Archivbetreiber enthält Pixtacy viele wichtige Funktionen und interessante Schnittstellen zu externen Dienstleistern. Konzeptionell ist Pixtacy gut durchdacht und somit als modularer Kern für diverse Formen des internetgestützten Fotovertriebs, sei es in Form von lizensierter Nutzung und/oder als gedrucktes Produkt, geeignet.Preise:
Bezeichnung | Maximale Bilderanzahl | Funktionen | Preis |
Free Edition | 250 | voll | - |
Starter Edition | 1000 | eingeschränkt | 179 € |
Professional Edition | unbegrenzt | voll | 379 € |
Wozu eine eigene Bilddatenbank?
Das Internet ist zum wichtigen Umschlagplatz für Fotografien geworden. Dort tummeln sich immer mehr Pennystockagenturen, die Bilder billig verramschen und auf ein ungeheuer großes Angebot hochwertiger Bildern von vielen Fotografen zurückgreifen. Hinter jeder Bildagentur steckt jedoch ein Geschäftsmodell mit Zielgruppen und einer Definition des angebotenen Bildmaterials.Das eigene Bildmaterial ist of nicht konform mit den Ansprüchen der Agenturen, die es daher ablehnen. Ein Scan von einem Schwarzweißnegativ aus dem Alltag der DDR in den 1970er Jahren hat nur geringe Chancen. Sind Menschen auf Fotos erkennbar, wird ein Model Release gefordert. Daher fallen viele gute Dokumentaraufnahmen durch das Raster. Der bekannte Fotograf Henri Cartier-Bresson wäre unter solchen Umständen niemals erfolgreich gewesen.
Alternativ kann man Fotos auf die
kostenlosen Plattformen der Fotografencommunities hochladen. Die Plattform
Flickr von Yahoo! bietet jedem Nutzer ein Terabyte kostenlosen
Speicher zur Präsentation seiner Bilder an. Warum machen
die das? Ein ehemaliger Produktmanager von Yahoo! schreibt
im Internet, dass nur 4 % der Nutzer mehr als 5 MB Speicherplatz
in Anspruch nehmen. Begriffe wie und unlimitierter Speicherplatz
oder 1 Terabyte kostenlos locken Interessierte an und damit
möchte Yahoo! die Anzahl der registrierten Benutzer im
Sinne einer Gewinnerzielungsidee steigern. Bei solchen
Projekten weiß man nie, wie lange sie existieren und was
mit den eigenen Bildern geschieht. Nutzer solche Angebote
müssen den gegebenen Rahmen akzeptieren und auch hinnehmen,
dass sie eingestellt werden.
Vielleicht möchte man ein Bildarchiv
haben, das nur einem begrenzten Nutzerkreis zur Verfügung
stehen? Beispielsweise kann eine Erbengemeinschaft
kostbare Kunstgegenstände und Möbel gut fotografieren (lassen)
und in hoher Auflösung ins Internet stellen. Die Bilder
sollen aber nicht öffentlich sein, sondern nur nach Eingabe
von Zugangscodes angesehen werden können. Dies kann man
auch mit Cloud-Speichern realisieren, aber niemand weiß,
ob die Bilder wirklich gelöscht werden, wenn man den entsprechenden
Befehl gibt. Der Verbleib solcher Bilder entzieht sich
der eigenen Kontrolle.
Eigenes Design. Man möchte eine Bilddatenbank
in eine bestehende Website einbetten. Das kann man mit
eigenen Bilddatenbanken weitgehend machen.
Die Frage dieses Kapitels kann man nicht vollständig klären.
Es gibt verschiedene subjektive und objektive Gründe, die
für eine eigene Bilddatenbank sprechen. der
in die eigene Internetpräsenz. Es gibt diverse Möglichkeiten.
Jedoch läuft hier ohne ein gutes Verständnis
der Internet-Technik und mindestens Grundkenntnisse hinsichtlich
des Erstellens von Webseiten gar nichts.
Was braucht man?
Man benötigt Webspace und eine Domain (Internetadresse). Sogenannte Hoster bieten diesen an. Welche sind geeignet? Die Anforderungen kann man schnell zusammenfassen: Günstiger Preis, gute Technik, viel Speicherplatz, Zuverlässigkeit und ausreichende Ressourcen. Sehr wichtig ist eine rasche Erreichbarkeit von kompetenten Mitarbeitern, die bei Problemen helfen. All dies kann man vollmundig versprechen, doch die Realität sieht oft anders aus. Um ein gutes Angebot auszuwählen, recherchiert man in einem Webhosting Anbieter Vergleich. Dort bekommt man einen guten Überblick über die verschiedenen Leistungen der Hosts und kann abwägen, was für seine Zwecke am besten geeignet ist.Pixtacy - Funktionen
Konzeptionell ist Pixtacy gut durchdacht
und somit als modularer Kern für diverse Formen des
internetgestützten
Fotovertriebs, sei es in Form von lizensierter Nutzung
und/oder als gedrucktes Produkt, geeignet.
Nach erfolgreicher Installation und Bestückung mit
einigen Fotos sieht ein typischer Pixtacy-Shop auf der
Homepage etwa so aus:
Die Hintergrundfarben und anderes sind konfigurierbar, aber
die grundsätzliche Aufteilung ist im Wesentlichen identisch,
wenn keine tieferen Eingriffe in die Darstellung vorgenommen
werden, die bereits mehr als nur Basiskenntisse in der Webtechnologie
voraussetzen.
Der nächste Screenshot zeigt Bildordner oder Alben,
in denen sich Bilder befinden.
Nach dem Positionieren des Cursers auf eine Miniaturansicht
in einem Bildordner wird eine größere Ansicht
des betreffenden Bildes gezeigt.
Mit einem Klick auf eine Miniaturansicht öffnet sich
ein neues Fenster. Links sieht man das Foto und rechts diverse
Infos, die zum Teil aus den IPTC-Infos im betreffenden Bild
herausgelesen werden. Sofern vorgesehen, können hier
bereits Verkaufsangebote stehen. Die Datei kann mit anderen
auf einen Leuchttisch gelegt werden. Das ist eine individuelle
(Vor-)Auswahl. Das Bild kann als Layoutdatei heruntergeladen
werden. Der Vorgang wird protokolliert und dem Archivbetreiber,
falls entsprechend voreingestellt, mitgeteilt.
Wer mag, kann den eigenen Bildbestand mit anderen Pixtacy-Plattformen
poolen. Dafür hat Virthos einen speziellen Service
eingerichtet. Auf der Website wer-hat-fotos.net werden verschiedene
Archive angezeigt und die Suche verläuft übergreifend.
Das erspart eventuellen Bildsuchern die Recherche in den
vielen Archiven, die in der Praxis weder komplett gefunden
noch insgesamt einzeln durchsucht werden. über diese
Plattform gelangt man in diverse Pixtacy-Installationen
und kann sich einen guten überblick über die Stilvielfalt
machen. Dazu sei hier erwähnt, dass die vom Grundmuster
abweichenden, stilistisch gut gemachten Archive ein beträchtliches
Verständnis der CSS- und PHP-Technik erfordern.
Ob man Pixtacy als Shop oder lediglich zum Präsentieren
eines Bildbestandes nutzt, ist jedem freigestellt. Die Möglichkeit,
modular diverse Dienstleistungen anzudocken, ist gegeben.
Bei korrekter Einrichtung der Shop-Funktionen kann der Besucher
Abzüge in verschiedenen Formaten und auf unterschiedlichen
Materialien bestellen oder für eine mediale Verwendung
lizensieren.
Wer den vollen Funktionsumfang ausschöpfen
möchte, wird Fotos jeweils in zwei Auflösungen
hochladen, nämlich als Lowres- oder Higres-Datei (low
resolution / high resolution). Aus der geringer aufgelösten
Datei erstellt Pixtacy Miniaturansichten und ein Vorschaubild.
Sind die Maße der Lowres-Datei größer als
die des Vorschaubildes, ist das größere Bild
über eine Lupenfunktion aufrufbar. Um Fotos ansprechend
zu präsentieren, haben die Lowres-Dateien bereits so
große Abmessungen, dass die Betrachter gut erkennen
können, was auf den Bildern zu sehen ist. Solche Dateien
sind alle Mal ausreichend für Internetmedien und den
Druck in Tageszeitungen. Daher sollten sie mit einem Wasserzeichen
versehen werden, um eine unautorisierte Verwendung durch
Dritte zu erschweren. Die Highres-Dateien kommen erst nach
Bestellvorgängen ins Spiel. Entweder bezahlt ein Medium
das geforderte Honorar für eine bestimmte Verwendung
und lädt daraufhin die Higres-Datei herunter oder das
ausführende Fotolabor greift im Falle der Bestellung
eines Prints darauf zurück. Wer auf die Shop-Funktionen
ganz oder für Teile seines Bildbestandes verzichtet,
muss lediglich die Lowres-Dateien erstellen und hochladen.
Lizenz und Kosten
Die Priese haben wir oben aufgeführt. Wer es für sinnvoll hält, seinen Bildbestand gestalterisch und preislich in verschiedene Kategorien aufzuteilen und entsprechend anzubieten, muss Pixtacy mehrmals installieren. Beispiel: Breite Panoramafotos sollen anders präsentiert werden als die Bilder mit den Seitenverhältnissen von 2:3. Diese Unterscheidung läßt sich nicht innerhalb einer Pixtacy-Konfiguration machen. Dafür sind weitere Lizenzgebühren fällig.Beim Lesen des Pixtacy-Softwarelizenzvertrags fallen unerwartete Formulierungen auf. Eingangs wird unter "WICHTIGER HINWEIS" sinngemäß erwähnt, dass der Lizenzgeber den Nutzern nur das Recht erteilt, Materialien einzustellen, die urheberrechtlich unbedenklich sind. Das mag bei selbst produzierten Bildern eindeutig zu klären sein, aber alle Archive mit großen gewachsenen Beständen erleben laufend, dass die Verwendung von bestimmten Materialien in Frage gestellt wird. Man denke nur an die Auseinandersetzung von Freelens mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten umd Bilder vom Schloss Sanssoucci.
Unter Punkt '5 Laufzeit' steht sinngemäß, dass das Recht zur Verwendung von Pixtacy "automatisch ohne Mitteilung seitens des Herstellers" endet, wenn der Nutzer gegen (eine) Bestimmung/en des Lizenzvertrags verstößt. Dann ist man u.a. verpflichtet, alle Kopien von Pixtacy zu löschen. Das heißt in der Praxis, die gesamte Installation und damit auch die damit verknüpften Bilder. Starker Tobak!
Noch seltsamer ist die Beschränkung auf eine bestimmte Internetadresse. Angenommen, ein Bildbestand wird in mehreren Sprachen angeboten und aus sprachlichen Gründen erscheint eine Umbenennung der Domain, bzw. die Einrichtung einer zusätzlichen Domain sinnvoll. Beispiel: medienarchiv.com. Die Domain ist seit Jahren etabliert. Für das englischssprachige Publikum wird eine neue Domain geschaffen, 'media-archive.com', oder etwas anderes, falls die Domain schon belegt ist. Sie wird auf die englischsprachigen Seiten in der medienarchiv.com-Präsenz nebst integriertem Pixtacy-Shop umgeleitet. Sind dafür weitere Lizenzabgaben fällig?
© Thomas Gade
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