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Drei alte Pentax Normalobjektive

© Thomas Gade - Mai 2017

Pentax-M 3.5 / 135mm Pentax M 2 / 85mm
Pentax-M Objektive mit DSLR nutzen Pentax-M 1,7 und 2 / 50mm

2015 testete ich die Tauglichkeit dreier älterer Normalobjektive (50 / 55 mm Brennweite) von Pentax für die Astrofotografie. Solche Objektive mit fester Brennweite und ohne Autofokus haben präzise eingestellte Anschläge für Motive im sogenannter unendlicher Entfernung. In der Praxis kann die Schärfe an der digitalen Systemkamera mithilfe der digitalen Lupe und minimaler Verstellung noch besser eingestellt werden konnte.

Meine Objektive stammen aus den späten 1970ern und frühen 1980ern und gehören somit zu den ersten Objektiven für das K-Bajonett. Diese Objektive teilen kompatiblen Kameras mechanisch die eingestellte Blende mit, sodass die Belichtungszeit automatisch vom Kameragehäuse eingestellt wird. Die frühen Pentax-Kameras mit K-Bajonett kann man somit komplett manuell einstellen oder auf Zeitautomatik umschalten.

Allen drei Objektiven sind solide gebaut. Die manuelle Scharfstellung erfolgt durch Drehen eines mit Gummi umrandeten Rings. Ihre mechanische Bauweise repräsentiert einen hohen Stand des Objektivbaus der damaligen Zeit. Darüber hinaus sind sie erstaunlich kompakt.



Von links nach rechts: SMC Pentax-M 1:1.7 50mm, SMC Pentax-M 1:2 50mm, SMC Pentax 1:1.8/55


Für die soliden Spiegelreflexkameras von Pentax mit K-Bajonett der damaligen Zeit sind dies die üblichen Normalobjektive, wie Objektive mit rund 50 mm Brennweite für den Kleinbildfilm (24 x 36mm) genannt wurden.

Aber auch an modernen digitalen Spiegelreflexkameras sind diese Objektive sehr gut einzusetzen. Bei rund Blende 8 erreichen sie ihre optimale Abbildungsleistung, die auch für Sensoren mit über 30 Million Pixel reicht.

Wer manuelles Scharfstellen nicht scheut, kann mit solchen Objektiven auch heute noch sehr gut fotografieren. Abseits der Digitalfotografie findet auch die analoge Fotografie zunehmend neue Anhänger, die ihre Geräte auf dem Gebrauchtmarkt finden oder noch im heimischen Haushalt. Wenn neben der vollautomatischen Digitaltechnik also auch noch mehr handwerklich orientiert auf Film fotografiert, sollte diese Objektive für Pentax-Kameras in Betracht ziehen.

Technische Daten

Bezeichnung SMC Pentax 1:1.8/55 SMC Pentax-M 1:2 50mm SMC Pentax-M 1:1.7 50mm
Produktionszeitraum 1975 - 1977 1979 - 1985 1977 - 1984
Brennweite 55 mm 50 mm 50 mm
Blende 1,8 bis 22 2 bis 22 1,7 bis 22
Nahgrenze 0,45 m 0.45 m 0,45 m
Scharfstellen manuell manuell manuell
Filtergewinde 52 mm 49 mm 49 mm
Gewicht 227 g 163 g 190 g
Maße 63 x 39 mm 63 x 31 mm 63 x 31 mm

Optische Leistung

Die optische Leistung dieser drei Objektive ist unterschiedlich. Für alle gilt, dass sie abgeblendet auf 5,6 bis 11 ihre beste Abbildungsqualität erreichen. Blende 8 kann man bei allen als idealen Wert nehmen, wenn es auf eine möglichst scharfe Abbildung auf der gesamten Bildfläche ankommt.

Das ältere SMC Pentax 1:1.8/55mm ist von allen drei Objektiven optisch am stärksten, gefolgt vom SMC Pentax-M 1.7/50mm und deutlich darunter die lichtschwächere Variante mit der Anfangsblende 2.

Die Gelegenheit zum Vergleich ergab sich bei Sternaufnahmen mit der Pentax K-3 im Astrotracer Modus. Fotos mit dem 55mm Objektiv bei Blende 4 zeigten auf einem APS-C Sensor von der Bildmitte bis in die Bildecken punktförmige Sterne, die in den Bildecken etwas größer waren als in der Bildmitte. Das SMC Pentax-M 1.7 / 50 mm musste auf 5,6 abgeblendet werden.

Das SMC Pentax-M 2 / 50 mm war erst mit Blende 11 brauchbar. Bei größerer Öffnung sah man in den Bildecken schweifartig deformierte Sterne.



Insgesamt sind diese Unterschiede bemerkenswert, weil alle Objektive für das Vollformat (24 x 36 mm) konstruiert sind und der APS-C Sensor (23,5mm x 15,6mm bei der Pentax K-3) nur einen kleineren mittigen Bereich des gesamten Bildkreises nutzt, nämlich jenen mit der höchsten Abbildungsqualität. Dass trotzdem die nadelpunktförmige Sternabbildung aus der Mitte in den Ecken sichtbar nachlässt, zeigt, welche extrem hohen Ansprüche die Astrofotografie an Objektive stellt. In der Portraitfotografie mit meistens scharfen Motiven in der Bildmitte und zu den Bildecken starken Unschärfe-Verläufen fällt dies gar nicht auf.

Bewertung der Schärfe auf pentaxforums.com

SMC Pentax 1:1.8/55 SMC Pentax-M 1:2 50mm SMC Pentax-M 1:1.7 50mm
9,3 von 10 Punkten 8,2 von 10 Punkten 9,6 von 10 Punkten

Aus meiner Sicht liegt das SMC Pentax 1,8/55 optisch vor dem SMC Pentax-M 1.7 / 50mm, doch kann dies auch an Qualitätsstreuungen bei der Fertigung liegen.

Das Pentax-M 1:2 / 50mm ist etwa genauso groß wie die Version mit der Öffnung 1,7. Jedoch bildet das lichtschwächere Modell schlechter ab. Wer sich heute eine analoge Fototechnik zulegt, sollte darauf verzichten, weil die Preise für solche Objektive insgesamt sehr niedrig sind und es somit auch keine ökonomischen Gründe gibt, hier qualitative Abstriche hinzunehmen.

Gebrauchtmarkt

Solche Objektive kann man einzeln oder mit Kameragehäusen erwerben. Die Preise liegen zwischen rund 10-100 €. Bei einem online-Kauf sollte ein guter Zustand genannt sein, der mit Fotos von der Ware belegt ist. Man kann einen Verkäufer fragen, ob sich die Ringe zum Scharfstellen und für die Blende gut drehen lassen und zudem die Blende sich zackig schließt und öffnet. Auch sollte man fragen, ob in den Objektiven Glaspilz zu sehen ist. Das ist eine Art Belag, der entfernt an Eiskristalle auf Fensterscheiben erinnert und auf größere Flächen oder nur an wenigen Punkten auftreten kann. Hat der Verkäufer nicht die Kompetenz, um dieses zu beurteilen, wird eben nur eine geringe Summe riskiert. Umso mehr freut man sich dann, wenn das betreffende Objektiv im besten Zustand ankommt und billig war.

Schlussfolgerung

Die frühen Normalobjektive mit Pentax-K Bajonett und Anfangsblende 1,7 oder 1,8 bieten eine hohe Abbildungsleistung, während die Version mit Offenblende 2 nicht mithalten kann.


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