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smc Pentax-FA Allgemeine Infos Pentax-FA 50mm  2.8 macro
Pentax-FA 28mm  2.8 Pentax-FA 77mm  1.8 Limited
Pentax-FA 50mm  1.7 Pentax-FA 28-200mm  3.8-5.6
Pentax-FA 50mm  1.4 Pentax-FA 50mm macro mit 2x Konverter

smc Pentax-FA 1:1.7 50mm

2020 © Thomas Gade


Pentax K-70 mit einem smc PENTAX-FA 1:1.7 50mm Objektiv

Das SMC Pentax-FA 50mm 1.7 wurde von 1991 bis 2004 produziert. Es wurde noch lange von Fotogeschäfte als neue Ware verkauft. Zwischen 2011 bis Mitte 2016 war es mit rund 300 € hoch bewertet. Gebraucht war es in der Zeit für 50 bis 200 € zu haben. In der zweiten Jahreshälfte von 2016 sank der Preis deutlich. Daran dürfte u.a. die Ablösung der 16 MP Kameras durch neuere mit 24 MP ursächlich gewesen sein, die Leistungsgrenzen dieser Optik deutlicher erkennen ließen, sowie bessere jüngere Objektive.

Technische Daten

Hersteller Pentax
Bezeichnung SMC PENTAX-FA 1:1.7 50mm
Film-/Sensorformat bis 24x36 (Kleinbildfilm)
Produktionsjahre 1991 bis 2004
Scharfstellen Autofokus und Manuell
Scharfstellbereich 45 cm bis unendlich
Brennweite 50 mm
Konstruktion 6 Elemente in 5 Gruppen
Blenden 1,7 bis 22
Anschluss KAF
Filterdurchmesser 49 mm
MAße 65 x 37 mm
Durchmesser 6.5 cm
Gewicht 170 g


smc PENTAX-FA 1:1.7 50mm Objektiv

Optische Qualität

Dieses Objektiv hat einen sehr guten Ruf. Beispielsweise bescheinigen ihm Leser bei pentaxforums.com eine hohe Schärfe (9,8 von 10). Alle anderen Punkte werden ebenfalls mit einer vorangestellten 9 bewertet. Diese hohe Einstufung kann ich nicht ganz teilen.

Beste Bildqualität zwischen Blende 5,6 und 11



Die sehr gute Bildqualität ist zwischen Blende 5,6 und 11 erreichbar. Die volle Öffnung (1,7 ) ist dagegen nur mit Abstrichen zu gebrauchen und die folgenden Bilder zeigen, wie sich die Qualität durch allmähliches Abblenden erhöht.

Die dargestellten Farbsäume treten in der Alltagsfotografie ab Blende 5,6 nur noch geringfügig auf. Es bedarf dazu besonderer Kontraste, wie kahle Zweige oder Strommasten vor dem Himmel. Auch sind die qualitativen Verluste in den Ecken bei größeren Öffnungen (kleinere Blendenzahlen) zu vernachlässigen, wenn sich mittig ein Kopf für eine Portraitaufnahme befindet und alles drumherum im Hintergrund ohnehin unscharf erscheinen soll.

Astrofotografen, die nadelpunktförmige Sterne sowohl in der Mitte als auch an den Bildrändern haben möchten, müssen mindestens auf Blende 5,6 abblenden. Die größeren Öffnungen bringen leider nicht viel.


Obwohl das SMC Pentax-FA 1:1.7 50mm für 24x26mm (Film: Kleinbild / Sensor: Vollformat) gerechnet, sind an den Bildrändern vom kleineren APS-C Format bereits Schwächen bis Blende 8 erkennbar. Für Sternaufnahmen mit relativ weit geöffneter Blende und mit hohem Anspruch an eine punktförmige Darstellung der Sterne bis in die Bildecken, fand ich es nicht geeignet. Das bereits erwähnte ältere Pentax-M 1,8/55mm ist auf diesem Gebiet viel besser.

Testmotiv - Nachtaufnahme. Fotografiert mit Blenden 1,7 bis 2,8


Nachtaufnahme. Freihändig. ISO 1600.

Ausschnitte aus dem Bild


smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 1,7. Belichtungszeit 1/8 Sekunde

Der Ausschnitt aus der Bildmitte zeigt einen starken bläulich/magentafarbenen Farbsaum an der hellen Struktur der Straßenlaterne.


smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 2. Belichtungszeit 1/6 Sekunde

Der Farbsaum ist nicht mehr so stark ausgeprägt.


smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 2,8. Belichtungszeit 1/4 Sekunde

Der Farbsaum aus Blau und Magenta ist kaum noch zu sehen, allerdings fallen noch grüne schmale Farbsäume auf, die schon auf den vorherigen Bildern zu sehen waren. Nach weiterem Abblenden auf 5,6 treten solche Farbsäume nur noch minimal auf.

Vergleich mit dem SIGMA 2.8-4 / 17-70mm DC


Sigma 17-70mm 2.8-4 DC auf 48mm (laut Exif Daten) und Blende 4 und 1/2 Sekunde

Blende 4 ist die größte Öffnung. Die Schärfe ist durch die 1/2 Sekunde Belichtungszeit aus freier Hand mit diesem Bild nicht sicher zu beurteilen.

Vergleich mit dem smc Pentax 1:1.8 / 55


smc Pentax 1:1.8 / 55. Blende 1.8 mit 1/15 sec Belichtungszeit


smc Pentax 1:1.8 / 55. Blende 2 mit 1/13 sec Belichtungszeit


smc Pentax 1:1.8 / 55 mm. Blende 2.8 mit 1/10 sec Belichtungszeit

Das ältere smc Pentax 1:1.8 / 55 hat bei völlig offener Blende eine Art Halo um kontrastreiche Kanten. Bei Blende 2,8 zeichnet das Objektiv schon sehr scharf. Es bleiben schmale rötliche Farbsäume an kontrastreichen Kanten. Sie lassen sich relativ leicht mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms reduzieren.

Andere Stelle vom rechten Bildrand aus der Nachtaufnahme mit dem SMC PENTAX-FA 1:1.8 / 50 mm



smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 1,7. Belichtungszeit 1/8 Sekunde


smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 2. Belichtungszeit 1/6 Sekunde


smc Pentax-FA 1.7 / 50mm auf Blende 2,8. Belichtungszeit 1/4 Sekunde

Die Bilderreihe mit dem SMC Pentax-FA 1:1.7 / 50 zeigt starke Farbsäume an kritischen Kanten bei voller Öffnung. Jedoch lassen sie ab Blende 2,8 deutlich nach. Die Schärfe dieser Testbilder dürfte trotz der kamerainternen Bildstabilisierung durch das freihändige Fotografieren mit relativ langen Belichtungszeiten gelitten haben. Aber auch so ist erkennbar, dass das Objektiv mit Blende 2,8 schärfer zeichnet als mit 1.7. Auf Blende 2,8 sollte man diese Optik mindestens abblenden.

Der Vergleich mit dem älteren SMC Pentax 1:1.8 / 55mm zeigt, dass es ab Blende 2 schärfer zeichnet als das modernere PENTAX-FA 1.7/50mm Objektiv.

Keine automatische digitale Objektivkorrekturen

Bedauerlicherweise gibt es für diese Optik in den RAW Konvertern (Stand August 2021) keine Objektivprofile, die zur automatischen Korrektur von Abbildungsfehlern beitragen. Sonst wäre das smc Pentax-FA 1.7 50mm sicherlich wenigstens in der digitalen Fotografie als hervorragend einzustufen. So muss es allerdings hinnehmen, dass jüngere Objektive, für die es Korrekturprofile gibt, es leistungsmäßig schlagen, selbst wenn ihre Optik gar nicht besser ist.

Blendenring

Das smc Pentax-FA 1.7 / 50mm Objektiv hat einen Blendenring, der Nachfolgern fehlt. Ohne Blendenring ist die Verwendung an vielen analogen SLRs nicht möglich oder generell als Makroobjektiv in Retrostellung oder am Balgengerät. Der Blendenring bietet daher Vorteile. In Stellung A ist die Blendensteuerung mit allen Modi moderner DSLRs kompatibel.

Fazit

Das Pentax SMC FA 50mm 1,7 ist ein kleines, handliches und dezent aussehendes Objektiv. Für Porträtfotos oder Produktabbildungen für Verkaufsanzeigen ist dieses Objektiv sehr gut geeignet. Der Stangen-Autofokus ist schnell und zuverlässig. Das manuelle Scharfstellen gelingt mit dem schmalen leichtgängigen Ring zügig. Für analoge Kameras mit Film ist es sehr gut geeignet.

Bei einer 24 Megapixel APS-C DSLR sind Schwächen in den Bildecken bis Blende 5,6 erkennbar, die teilweise durch digitale Korrekturen zu verringern sind. Schade, dass die RAW-Konverter bislang für dieses Objektiv kein Profil enthalten, bzw. es aus der Lens Fun Liste manuell ausgewählt werden muss. Es würde sonst erheblich besser abschneiden.

Ob man das smc PENTAX-FA 1:1.7 50mm mag, hängt stark von persönlichen Anwendungen und Neigungen ab. Wer ein lichtstarkes 50mm Objektiv sucht, das schon mit Blende 4 oder 5,6 eine hohe Schärfe über das gesamte Bild erreicht, sollte andere Möglichkeiten in Betracht ziehen.

In die Entscheidung zum Erwerb aus zweiter Hand sollten auch der Zustand und der Preis einfließen. Ein gut erhaltenes Exemplar für ca. 70 € wäre ein Schnäppchen. Für 150 € ist es überteuert. Für etwa denselben Betrag ergattert man mit Glück bereits ein gut erhaltenes Sigma 17-70mm 1:2.8-4 DC mit Pentax Anschluss.



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