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Epson Perfection V750 Pro Film-/Flachbettscanner

Test, Review - Juni 2007 © Thomas Gade

1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit

Allgemeine Angaben

Der Epson Perfection V750 Pro ist ein Flachbettscanner mit Durchlichteinheit und zum Scannen von Filmen geeignet. Er wurde von 2006 bis 2014 produziert. Dann brachte Epson den nahezu baugleichen Nachfolger V850 heraus. Er unterscheidet sich nur durch den Wechsel zu einer LED Beleuchtung, die keine Aufwärmzeit mehr benötigt. Darüber hinaus hat der Nachfolger etwas andere Filmhalter.

Epson Perfection V750 Pro war nicht nur der Name des Scanners sondern des gesamten Sets, das neben dem Flachbettscanner und der hauseigenen Software zusätzlich die Scan-Software SilverFast Ai 6 von LaserSoft umfasste und zum Farbmangement MonacoEZcolor mit Targets (Meßvorlagen). Parallel gab es den V700 mit gleicher Leistung und baugleichem Aussehen. Er wurde nur mit der Software von Epson geliefert und war billiger.

Wer mit der Software VueScan oder Epson-Scan digitalisiert und SilverFast Ai nicht einsetzt, kann wahlweise den V750 oder V700 einsetzen. Weder das Handling noch die Ergebnisse unterscheiden sich.

Dieser Aspekt ist beim Gebrauchtkauf interessant, weil die damaligen SilverFast Ai Versionen längst veraltet sind und heute bedeutungslos sind, es sei denn sie wurden auf die 8.x Version upgedatet. Ebenso sind alte Targets (Musterfilme mit Farbtafeln) zum Kalibrieren eines Scanners durch alterungsbedingte Farbveränderungen nicht mehr vertrauenswürdig und daher auch kein besonderer Kaufanreiz.


Flachbettscanner zum Scannen von Filmen

Der Epson Perfection V750 Pro zählt zu den wenigen Flachbettscanner, mit denen Filme in relativ hoher Qualität gescannt werden können. Der Hersteller gibt einen Höchstwert von 6400 DPI an, der jedoch wenig über seine tatsächlichen Fähigkeiten besagt. Dazu später mehr.

Mit dem Scanner können nicht nur Filme digitalisiert werden, sondern auch Aufsichtsvorlagen bis DIN A4 in hoher Qualität.

Der Scanner bietet die Funktion ICE zum Erkennen und Beseitigen von Schmutz, Fingerabdrücken und Staub auf den Vorlagen. ICE funktioniert mit Farbfilmen, aber nicht mit konventionellen Schwarzweissfilmen. Für ICE kann leider nicht die volle Breite der Scanfläche genutzt werden und fällt für komplette Kontaktabzüge vom Kleinbild- und Mittelformatfilm leider aus. ICE funktioniert mit Farbfilmen, aber nicht mit konventionellen Schwarzweissfilmen.











Technische Daten

Schnittstelle FireWire (IEEE1394), USB 2.0
Maximale optische Auflösung 6400 DPI *
Plattform PC, Mac **
Maximale Farbtiefe 48 Bit Farbe
Maximale Grautiefe 16 Bit (64.000 Graustufen)

System
Scan-Elementtyp CCD
Lichtquelle Kaltlichtkathodenlampe
Optische Dichte 4 Dmax
 
Medien
Unterstützter Medientyp 35-mm-Film, 35-mm-Folien, Film, Folien, Fotos, Negative, Transparencies (Transparentfolie) ***
Systemanforderungen
Betriebssystem Apple MacOS X, ab Microsoft Windows 98 Second Edition
 
Sonstiges
Software Adobe Photoshop Elements, Silverfast Ai 6, Epson Scan, Monaco EZ lite, OCR
Zubehör Netzteil, Filmhalter für 35mm Film bis 4x5 inch, USB-Kabel,
Abmessungen 30,5 x 50,8 x 15,2 cm.
Markteinführung Sommer 2006

* 2000 DPI sind realistischer
** Linux geht auch, z. B. mit Vuescan
*** Gemeint sind Aufsichtsvorlagen bis ca. Din A4 und Filme von Minox bis 18x24.



Hohe Nennauflösung

Theoretisch soll der Kunde das bekommen, was auf der Packung steht. Doch wecken die hohen Nennangaben unrealistische Erwartungen. Mit 6400 DPI (dots per inch = Punkten pro Inch) sollte die Strecke von einem Millimeter so gut aufgelöst werden können, dass 250 nebeneinanderliegende Punkte trennbar sind. Das entspricht 125 Linienpaaren aus weissen und schwarzen Linien. In den technischen Daten über Filme stehen Angaben zur Höchstauflösung. Für handelsübliche Filme werden Werte zwischen 80 bis 120 Linien pro Millimeter genannt. In der Praxis werden diese Angaben durch Mängel an der Optik, Verwackeln, nicht 100prozentiges Scharfstellen und andere Faktoren nicht annähernd erreicht. Ausgehend davon, müssten Scanner, die angeblich Auflösungen über 4800 DPI schaffen, nahezu jede Filmvorlage bis ins letzte Detail auflösen.

Die Epson Perfection V700 und V750 Pro schaffen laut Hersteller bis zu 6400 DPI. Je mehr DPI (dots per inch / Punkte auf einem Inch) verfügbar sind, desto größer werden die Dateien. Angenommen, ein 1000 DPI Scan von einer Vorlage würde 10 MB groß sein, dann benötigt die 2000 DPI Datei bereits 40 MB und für 4000 DPI benötigen 160 MB Speicher. Wenn der Sprung von 1000 DPI zu 2000 DPI zu einer Vervierfachung der Datengröße führt, sollten viermal so viele Bildinformationen vorhanden sein. Mit 4000 DPI steht bereits die 16-fache Menge an Bilddaten zur Verfügung. Je höher die DPI Zahl, desto länger dauern das Scannen und die Nachbearbeitung.

Wenn auf einer Breite von einem Inch (ca. 25mm) 800 feine schwarze und weisse Linien gleicher Breite nebeneinander gezeichnet werden, sollte ein perfekter 1600 DPI Scan, diese gerade noch trennen können. Dazu müßten sich die Linien beim Scannen deckungsgleich über den Rezeptoren des Scansensors befinden und die dazwischen liegende Optik nahezu fehlerfrei abbilden. Das ist niemals der Fall. Daher verwendet man beim Vergleich von Scannern Testtafeln mit Rastern, Mustern, Kreisen, Siemenssternen oder einfach immer wieder dieselbe Vorlage, beispielsweise ein scharfes Dia. Dem alten Epson Scanner 'Expression 1680' wurden in Tests maximal 1600 DPI zugeschrieben. Seine Leistung wird von vielen Scannern, die angeblich bis 4800 DPI auflösen, nicht erreicht. In der Regel erreichen solche Geräte mit der vorletzten Stufe (2400 DPI) bereits ihre maximale Auflösung, die in der Praxis deutlich unter dem theoretisch möglichen Ergebnis für die betreffende DPI-Zahl liegt. Zudem muss die Qualität der Vorlagen berücksichtigt werden. Wenn Fotos und Filme grobkörnig und/oder unscharf sind, bringt eine hohe Auflösung nichts.

Wieviel DPI benötigen die Bilder? Salopp formuliert, sind 600 DPI für Aufsichtsvorlagen (Fotos auf Papier) mehr als genug, um feinste Details herauszuarbeiten. Kleinbildfilme (35mm Dias und Negative) werden mit 2000 DPI detailreich digitalisiert. Feinkörnige, scharfe und detailreiche 35mm Filme sollten mit 3000 DPI und höher gescannt werden. Es gibt Filme, bei denen noch feinere Abtastungen mehr Details hervorbringen. Das geht nur mit speziellen Scannern. Es ist unrealistisch, in der Preisklasse des Epson Perfection V750 ein Gerät zu finden, das selbst 2700 DPI als höchste Auflösung verdientermaßen trägt.

Matter Belag und Staub unter dem Auflagenglas

Bei der Anlieferung des neuen Scanners befanden sich auf der Unterseite der Glasscheibe Staubfussel und ein feiner milchiger Belag. Wer optimale Ergenisse haben möchte, wird um eine Reinigung des Glases nicht umhin kommen. Der Gehäusedeckel läßt sich nach dem Abnehmen des Gehäusedeckels entfernen, indem auf der Oberseite vier Plastikschrauben mit einen V-förmigen Schlitz rausgedreht werden. Das ist nicht einfach, denn wer hat schon einen solchen Schraubenzieher? Vorsicht, das gefährdet den Garantieanspruch! Zum Reinigen der Glasplatte nehme ich gewöhnlichen Fensterscheibenreiniger. Diese Prozedur geschieht auf eigene Gefahr.

1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit


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