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Epson Perfection V750 Pro

Juni 2007 © Thomas Gade


1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit

Kleinbild - 35mm Film

In den späten 1990'er Jahren führten Agfa, Linotype, Umax und andere sehr teure Flachbettscanner ein, die Filme mit beeindruckender Qualität scannen konnten. Für den Amateur und selbst für die meisten professionellen Fotografen waren diese Apparate unerschwinglich. Ab 2002 kamen Epson und Canon mit wesentlich günstigeren Flachbettscannern auf den Markt, die als Allroundgeräte alle Aufsichtsvorlagen bis Din A4 in exzellenter Qualität sowie Kleinbild- und Mittelformatfilme in hoher Auflösung scannen sollten. Mit dem Epson Perfection 3200 wurde 2004 ein guter Scanner angeboten, der tatsächlich Mittelformate scharf und detailreich digitalisieren konnte. Der Vergleich mit speziellen Kleinbildscannern zeigt, dass er bei richtiger Bedienung durchaus akzeptable Dateien erzeugen kann. Ein guter Kleinbildfilmscanner wie der Nikon Coolscan 4000 wird aus feinkörnigen Bildern mehr herausholen und hat einen höheren Dichteumfang und Dmax, was mit einer besseren Zeichnung in den dunklen Partien der Bilder zutage tritt. Dieses ist besonders bei Dias interessant, deren tiefdunkle Bildzonen hohe Ansprüche an die Scanner stellen. Der Epson Perfection 3200 Photo hatte noch keine automatische Schmutzbeseitigung ICE. Sie ist besonders bei kleineren Filmformaten, die hoch aufgelöst gescannt und im Druck verhältnismäßig stark vergrößert werden, sehr hilfreich. Zu dem Zeitpunkt waren die Vorteile der Filmscanner bzw. die Vorbehalte gegen Flachbettscanner noch so ausgepägt, dass ein Verzicht auf den Filmscanner nicht ratsam erschien. Wie steht es mit dem Epson Perfection V750?

Der Epson Perfection V750 Pro wird mit einem Filmhalter für 4 Negativstreifen geliefert. Je nach Schnitt des Fillms, passen bis zu 24 Bilder in den Halter. Sie können je nach Software relativ leicht oder mit einem größeren Aufwand für Voreinstellungen automatisch nacheinander gescannt werden.



Die Kleinbildergebnisse der Epson V750 überraschen! Sie sind wirklich gut. Die Möglichkeit, bis zu 24 Negative in einem Rutsch zu scannen, ist äußerst angenehm und der Scanner erledigt diese Aufgabe bis auf wenige Ausrutscher, die bei ICE-Lite Einschaltung auftauchen können, vorzüglich.



Das 35mm Dia wurde zum Vergleichen mit einem Nikon Coolscan 5000 und dem Epson V750 gescannt.
Auflösung mit infrarotbasierter Schmutz- und Kratzerretusche


Ein Vergleich Epson V750 mit dem Nikon Coolscan 5000


Links: Nikon Coolscan 5000 mit 4000 DPI, VueScan 8.4.35 mit Infrared Clean - light  


Rechts: Epson Perfection V750 Pro, VueScan 8.4.35 mit Infrared Clean - light

In beiden Fällen gibt es nichts zu beanstanden. Der Nikon löst mit 4000 dpi etwas höher auf als der Epson V750 mit 3600 dpi. Der Unterschied ist nicht wesentlich.


Epson Perfection V750 Pro ohne Autofokus

Bei hohen Auflösungen hat der Epson Scanner eine extrem geringe Schärfentiefe. Die Detailauflösung der Scans bei hohen DPI-Einstellungen ist erheblich vom Abstand zum Glas abhängig. Ein Film, der auf unmittelbar auf dem Vorlagenglas liegt, wird unscharf gescannt.

Selbst ein Dia in einem CS-Rahmen liegt unmittelbar auf dem Vorlagenglas außerhalb der optimalen Schärfentiefezone. Wie drastisch sich ein Höhenunterschied von zwei Millimetern auswirkt, zeigt das folgende Bildpaar:


Das Dia im CS-Rahmen lag direkt auf dem Vorlagenglas


Dasselbe Dia im CS-Rahmen befand sich während des Scannens in einem Filmhalter ca. 2-3 Millimeter über dem Glas.

Der Unterschied ist beträchtlich und offenbart eine bedeutende Schwäche des Epson Perfection V750 Pro, nämlich seine geringe Schärfentiefe, bzw. den fehlenden Autofokus.

1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit


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