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Nikon Coolscan 5000 ED Filmscanner

Thomas Gade © März 2004 / August 2006

Index
  • 1. Allgemeines
  • 2. Farbnegative
  • 3. Farbdias
  • 4. Schwarzweissnegative
  • 5. Nikon SA-21 Adapter - Modifikation für lange Filme
  • 6. Negativscans mit Diffusor
  • 7. Fazit

  • Schwarzweissfilme - Nikon Coolscan 4000 und 5000 ED

    Die folgenden Bilder wurden überwiegend mit dem Nikon Coolscan 5000 ED gescannt. Der Nikon 4000 ist hinsichtlich der Ergebnisse und Bedienung praktisch identisch.



    Negativ im Nikon Filmstreifenhalter FH-3

    Italien - Florenz 193

    Der Film ist kontrastreich und verkratzt.
             

             
    oben: Nikon Coolscan 4000 mit 4000 dpi - 50 % Darstellung
    unten: Polaroid Sprintscan 35 Plus mit 2700 dpi - 66% Darstellung 
             
    Es wurde vergleichsweise mit dem älteren Polaroid Sprintscan 35 Plus (max 2700 dpi / Dmax: 3,4) und dem Nikon Coolscan 5000 ED gescannt. Beim Scannen wurde Wert darauf gelegt, möglichst den gesamten Tonwertumfang des Bildes differenziert darstellen zu können. Alle Scans wurden ohne unscharf Maskieren durchgeführt.
             
             

             
    rechts oben: Nikon Coolscan 5000
    rechts unten: Polaroid Sprintscan 35 Plus

    Welcher von den beiden Scannern ist schärfer? Der Polaroid hat eine größere Schärfentiefe. Der Nikon kann stellenweise einen Hauch mehr Details erkennen und an anderen Stellen stark an Schärfe verlieren. Zudem unterdrückt die Polaroid-Beleuchtung Kratzer und kleine Staubpartikel. Das Bild ist sauberer.

    Der Polaroid ist schneller als der Nikon, da er ohne Fokus- und Kalibriervorgänge scannt. Nach 35 Sekunden ist das Bild sichtbar. Die höhere theoretische Schärfe des Nikon kommt bei musealen Vorlagen nicht zum Tragen. Die Bilddetailgrenze wird bereits mit dem Polaroid bei 2700 dpi erreicht.

    Auf der rechten Seite sieht man, dass der Nikon in den Fenstern deutliche Tonwertsprünge zeigt. Das Nikonbild wirkt detailreicher, doch der Eindruck wird durch weisse Kratzer und Flecken erzeugt als durch echte Bildelemente. Der Polaroid liefert eine angenehmere Darstellung. Das untere Bild ließe sich mit der Unscharf Maskierung gut nachschärfen, während das obere Bild eine drastische Betonung des Korns und der Kratzer zeigen würde. Beim Polaroid ist eine Kornunterdrückung (GEM) unnötig.




    Das Schwarzweissfoto wurde mit Nikon Scan 4 gescannt. Der Film ist ein gut belichteter und entwickelter Orwo NP 20. Vorlagen dieses Typs dürfte es in der ehemaligen DDR in rauhen Mengen geben. Die Tonwertkurve zeigt, dass sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern ein Tonwertbeschnitt stattfindet. Wie man den angeblichen Dmax von 4,8 erreichen soll, ist fraglich.


    Konventionelle Schwarzweissfilme sind nicht das ideale Futter für die Nikon Coolscans. Die Hardware betont deutlich Kratzer, feinen Schmutz und das Korn. Bei diesen Vorlagen ist die automatische Schmutz- und Kratzerbeseitigung nicht einsetzbar. Keine Scansoftware ist optimal für solche Filme. Nikon Scan setzt automatisch Weiss- und Schwarzpunkte. VueScan arbeitet mit Profilen, unter denen man erstmal das passende finden muß.
    Am sichersten digitalisiert man den gesamten Tonwertumfang der Negative mit Vuescan mit der Einstellung Kodak Internegative mit 16-Bit Ausgabe. Für den Scan eines Kodak Tmax 100 Films wird oft nicht die Einstellung 'Kodak Tmax 100' optimal sein sondern Kodak Internegative!

    Ilford XP2

    Eine Ausnahme bilden Schwarzweissfilme, die im Farbprozess C41entwickelt wurden.Bei ihnen kann die Schmutzkorrektur ICE eingesetzt werden. Ausserdem haben sie einen getönten Filmträger. Der Film ist nicht so transparent wie die andere. Das wirkt sich beim Scannen vorteilhaft aus. Der Nikon Coolscan kann diese Filme mit der richtigen Software (-einstellung) sehr gut scannen.



    Berlin, Alt Moabit, 1992 auf Ilford XP 2 Film



    Nikon Coolscan - 4000 dpi, Nikon Scan 4

    Nikon Coolscan 5000 - 4000 dpi, Silverfast mit ICE, trotz Voreinstellung, die Clipping ausschliessen sollte ...


    Nikon Coolscan 5000 - VueScan mit Ilford XP2 Profil. Die Kurve ist ok. Am besten gibt man die Datei mit 16 Bit aus und schiebt die Weiss- und Schwarzpunktregler an die jeweiligen Enden der Kurve ran.



    links: Polaroid Sprintscan 35 Plus, 2700 dpi, VueScan, Ilford XP2 Profil vom Ilford XP2 Film.
    rechts: Nikon Coolscan 5000 ED, Nikon Scan 4, 4000 dpi, ICE vom Ilford XP2 Film.

    Im Polaroid Scan sieht man links oben einen Staubfaden, der auf der rechten Seite nicht zu sehen ist. Nikon und ICE machen es möglich. Welcher ist besser? Man achte auf den Schriftzug 'Citroen'. Beim Nikon wirken die Buchstaben schärfer. Doch läßt sich die etwas weichere Polaroid Datei schärfen.


    Fazit

    Für konventionelle Schwarzweissfilme, deren maximale Detailauflösung in der Regel mit einem guten 2700 dpi Scanner erreicht wird, ziehe ich den alten Polaroid Sprintscan 35 Plus vor. Er ist schnell und man spart eine Menge Nachbearbeitungszeit, weil die ICE-Funktion des Nikon für diese Vorlagen nicht anzuwenden ist. Saubere glatte Negative verarbeitet der Nikon ganz gut, wenn man seine Erfahrungen mit der Software gemacht hat und sich ein (automatisches) Korrekturverfahren in einer nachfolgenden Bildverarbeitung entwickelt hat. Im Photoshop kann man einen Bearbeitungsablauf programmieren, der auf die einzelnen Bilder angewandt wird. Die nachstehenden Bildausschnitte zeigen, dass die scharzen Stellen im Bild mit der Gradationskurve an ihre Umgebung angepasst werden können. Anschliessend wird der Schwarzpunkt neu gesetzt. Damit erzielt man eine gute Dateien. Die Scandateien werden im 16 Bit Modus ausgeben.



    Der Scan vom Schwarzweissnegativ mit sehr hellen Zonen, kann beim Positiv zu Stellen führen, die sich schwarz von der Umgebung abheben. Das ist nicht schön aber auch kein Beinbruch, da in diesen Bereichen wahrscheinlich ohnehin keine Zeichnung mehr vorhanden ist.



    Mit der Gradationskurve sind die dunklen Zonen leicht an die Umgebung angzugleichen. Dies läßt sich für ähnliche Bilder mit eine Stapelverarbeitung vereinfachen.




    Index
  • 1. Allgemeines
  • 2. Farbnegative
  • 3. Farbdias
  • 4. Schwarzweissnegative
  • 5. Nikon SA-21 Adapter - Modifikation für lange Filme
  • 6. Negativscans mit Diffusor
  • 7. Fazit


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