Teleskopmontierungen von Vixen
Vixen Super Polaris parallaktische Montierung
Die Vixen Super Polaris ist ein stabile parallaktische Montierung für Refraktoren bis ca. 125mm Öffnung und Reflektoren bis 200mm öffnung. Die Gültigkeit dieser Angaben ist stark abhängig von der Baulänge der Teleskope und ihrem Gewicht. Ein kurzer 8 Zoll Schmidt Cassegrain von Meade oder Celestron wird noch gut getragen, während ein Newton mit derselben Öffnung und mehr als doppelt so langem Tubus die Super Polaris überfordern würde.
Die Vixen Super Polaris ist relativ leicht und kann gut transportiert werden. Dieser Montierungstyp hat zwei Drehknöpfe für die Feinbewegung und kann zusätzlich mit Motoren ausgestattet werden. Wer eine höhere Tragkraft benötigt, kommt um deutlich schwerere Achsenkreuze nicht umhin. In dem Fall gibt es keine Alternativen mit manueller Nachführung. Motoren, Steuereinheit und ein schwerer Akku gehören immer dazu. Der Aufbau einer größeren, umfangreicheren und komplexeren Montierung ist mit einem höheren Aufwand verbunden, der das Ausnutzen von Wolkenlücken oder sonstige spontanen Beobachtungssituationen behindert.
Prismenklemme oder anschraubbare Rohrschellen?
Die Vixen SP hat keine Klemmung für Prismenschienen. Stattdessen befinden sich auf der Montagefläche zwei Bohrungen, um Teleskope in Rohrschellen oder Schienen mit Gewinden festzuschrauben. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. So ist die Verbindung aus einem Teleskop mit Prismenschiene durch ein simples Vor- und Zurückschieben des Gerätes besser ausbalancierbar, wenn Zubehörteile unterschiedlichen Gewichts verwendet werden. Andererseits sind Prismenschienen oftmals fragwürdig mit den Teleskoprohren verschraubt, wohingegen ordentliche Rohrschellen nur selten Anlaß zur Sorge geben. Wer unbedingt die Vixen SP mit einer Prismenklemme benötigt, kann sie nachrüsten. Da viele Teleskope mit einer GP-kompatiblen Prismenschiene versehen sind, ist bei der abwechselnden Verwendung eine Prismenklemme empfehlenswert.
An beiden Achsen befinden sich Drehkreise. Die Deklinationsachse hat Grad-Einteilung mit 360 Strichen. An der Stundenachse (auch Rektaszensionsachse) befindet sich eine Skala mit Uhrzeiten. Zwischen den Stunden ( 0 - 23 ) befinden sich Striche im Abstand von 10 Minuten.
Die Vixen SP hat große Skalen an den Pol- und Stundenachsen. Leider sind diese an späteren Montierungen in dieser Klasse nicht mehr anzutreffen. Wer damit umgehen kann, braucht keine automatische Ausrichtung des Teleskops mittels eines GOTO-Systems. Sehr gut sind die Stangen mit den soliden Drehknöpfen. Am Nachfolger, der Vixen Great Polaris / Vixen GP, sind sie nicht so stabil ausgeführt und manche Nutzer verwenden an ihr diese Teile von einer alten Vixen SP. Die längliche Aufnahmeplatte zum Anmontieren von Teleskopen hat, wie das Bild zeigt, kein Klemmsystem. Stattdessen werden die Rohrschellen der Teleskope festgeschraubt.
An beiden Achsen befinden sich Drehkreise. Die Deklinationsachse hat Grad-Einteilung mit 360 Strichen. An der Stundenachse (auch Rektaszensionsachse) befindet sich eine Skala mit Uhrzeiten. Zwischen den Stunden ( 0 - 23 ) befinden sich Striche im Abstand von 10 Minuten.
Die Vixen SP und Vixen SP DX waren in den 1980ern begehrte parallaktische Montierungen, die weitaus besser waren als billige Montierungen von Kaufhaus-Teleskopen. Man konnte an beide Achsen Motoren anbringen und per Kabel mit einem Handsteuergerät verbinden. Die Stromversorgung erfolgte durch einen Korb mit Batterien. Das war bequem und die in großen Stückzahlen produzierten Notierungen trugen vor allem Teleskopen von Vixen und Celestron.
Sie wurden in den 1990ern von den Vixen GP Montierungen abgelöst, die hinsichtlich Genauigkeit und Tragkraft sehr ähnlich waren, aber zum Anbringen von Teleskopen ein Klemmsystem einführten, das die Vixen SP Serie noch nicht hatte.
Vixen SP Montierungen werden seit 2010 gebraucht und im guten Zustand für max. 200 € verkauft. Meistens erhält man sie mit einem älteren Teleskop, mit dem sie früher erworben wurde. Die ursprünglichen Schmierfette sind zäh geworden und sollten durch neue ersetzt werden. Im Internet gibt es dazu verschiedene Anleitungen, aber handwerklich geschickte Leute werden auch so erkennen, wie eine Vixen SP zerlegt wird. Mit Benzin oder Bremsreiniger werden die alten Schmierstoffe entfernt. Danach erfolgt der Auftrag eines neuen.
Polsucherfernrohr an der Vixen SP
Falls man eine mit Motoren und Steuerung erhält, kann man sie auch damit einsetzen. Sollte die Motorisierung aber nicht inbegriffen sein, ist die Vixen SP eine relativ leichte Montierung mit manueller Nachführung für populäre ED - Refraktoren bis 90 mm Durchmesser und die weitverbreiteten und baugleichen 127/1500 Maksutovs von Sky-Watcher und anderen. Sie ist gut für den schnellen Einsatz auf dem Balkon geeignet. Dem Rücken tut es gut, wenn statt zum Beispiel einer Synta / Sky-Watcher HEQ5 Montierung, deren Achsenkreuz 9,6 Kilo wiegt, die erheblich leichtere Vixen SP aus dem Zimmer auf dem Balkon getragen wird und umgekehrt.
Zwar verzichtet man dabei auf dem Komfort der motorisierten Nachführung, aber zur visuellen Beobachtung mit Vergrößerungen bis 200x reicht auch die händische Nachführung über die Stundenachse. Voraussetzung dafür ist, dass sie mithilfe des Polsuchers einigermaßen korrekt auf den Polarstern ausgerichtet ist. Zum Fotografieren der großen und hellen Objekte Mond und Sonne wäre das völlig ausreichend und ist auf jeden Fall komfortabler als die Verwendung von azimutalen Montierungen ohne Feintriebe an den Achsen.
Das Nachrüsten von Motoren lohnt sich nicht, da diese aus zweiter Hand schwer zu finden sind und stattdessen eher eine neue Montierung angesagt wäre, wie die EQ3-2 von Sky-Watcher, die ein Clone der Vixen GP ist.
In azimutaler Ausrichtung ist die Vixen SP ein ordentlicher Stativkopf für Spektive, Refraktoren mit Amiciprisma und große Teleobjektive in der Naturbeobachtung, bzw. Naturfotografie. Die Ausrichtung der Blickrichtung über die Feineinstellungen mit Getrieben bietet erhebliche Vorteile gegenüber Stativköpfen aus der Fototechnik, die üblicherweise in der Naturbeobachtung zum Tragen von Fernoptiken verwendet werden.
Vixen Porta | Vixen Polaris |
Vixen Super Polaris (SP) | Vixen New Polaris (NP) |
Vixen Great Polaris (GP) | Vixen Great Polaris DX (GP-DX) |
Vixen Super Polaris / SP - Parallaktische Montierung
© Thomas GadeVixen Super Polaris parallaktische Montierung
Die Vixen Super Polaris ist ein stabile parallaktische Montierung für Refraktoren bis ca. 125mm Öffnung und Reflektoren bis 200mm öffnung. Die Gültigkeit dieser Angaben ist stark abhängig von der Baulänge der Teleskope und ihrem Gewicht. Ein kurzer 8 Zoll Schmidt Cassegrain von Meade oder Celestron wird noch gut getragen, während ein Newton mit derselben Öffnung und mehr als doppelt so langem Tubus die Super Polaris überfordern würde.
Die Vixen Super Polaris ist relativ leicht und kann gut transportiert werden. Dieser Montierungstyp hat zwei Drehknöpfe für die Feinbewegung und kann zusätzlich mit Motoren ausgestattet werden. Wer eine höhere Tragkraft benötigt, kommt um deutlich schwerere Achsenkreuze nicht umhin. In dem Fall gibt es keine Alternativen mit manueller Nachführung. Motoren, Steuereinheit und ein schwerer Akku gehören immer dazu. Der Aufbau einer größeren, umfangreicheren und komplexeren Montierung ist mit einem höheren Aufwand verbunden, der das Ausnutzen von Wolkenlücken oder sonstige spontanen Beobachtungssituationen behindert.
Prismenklemme oder anschraubbare Rohrschellen?
Die Vixen SP hat keine Klemmung für Prismenschienen. Stattdessen befinden sich auf der Montagefläche zwei Bohrungen, um Teleskope in Rohrschellen oder Schienen mit Gewinden festzuschrauben. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. So ist die Verbindung aus einem Teleskop mit Prismenschiene durch ein simples Vor- und Zurückschieben des Gerätes besser ausbalancierbar, wenn Zubehörteile unterschiedlichen Gewichts verwendet werden. Andererseits sind Prismenschienen oftmals fragwürdig mit den Teleskoprohren verschraubt, wohingegen ordentliche Rohrschellen nur selten Anlaß zur Sorge geben. Wer unbedingt die Vixen SP mit einer Prismenklemme benötigt, kann sie nachrüsten. Da viele Teleskope mit einer GP-kompatiblen Prismenschiene versehen sind, ist bei der abwechselnden Verwendung eine Prismenklemme empfehlenswert.
An beiden Achsen befinden sich Drehkreise. Die Deklinationsachse hat Grad-Einteilung mit 360 Strichen. An der Stundenachse (auch Rektaszensionsachse) befindet sich eine Skala mit Uhrzeiten. Zwischen den Stunden ( 0 - 23 ) befinden sich Striche im Abstand von 10 Minuten.
Technische Daten
Hersteller |
Vixen |
Bezeichnung | Vixen SP / Vixen Super Polaris |
Produktion | 1980er |
Typ | Parallaktische Montierung |
Gewicht | 3,9 kg ohne Gegengewichte |
Tragkraft | ca. 8 kg (eher 5 kg) |
Motorisierbar | ja |
RA-Achse |
DE-Achse |
|
Ø |
52 mm |
37 mm - 75 mm |
Länge |
141 mm |
114,5 mm |
Material |
Aluminium |
Aluminium |
Lager |
Gleitlager |
Gleitlager |
Schneckenräder | ||
Ø |
74 mm |
74 mm |
Dicke |
6 mm |
6 mm |
Material |
Aluminium |
Aluminium |
Schnecken | ||
Ø der Achse |
6 mm |
6 mm |
Ø |
11 mm |
11 mm |
Material |
Messing |
Messing |
Die Vixen SP hat große Skalen an den Pol- und Stundenachsen. Leider sind diese an späteren Montierungen in dieser Klasse nicht mehr anzutreffen. Wer damit umgehen kann, braucht keine automatische Ausrichtung des Teleskops mittels eines GOTO-Systems. Sehr gut sind die Stangen mit den soliden Drehknöpfen. Am Nachfolger, der Vixen Great Polaris / Vixen GP, sind sie nicht so stabil ausgeführt und manche Nutzer verwenden an ihr diese Teile von einer alten Vixen SP. Die längliche Aufnahmeplatte zum Anmontieren von Teleskopen hat, wie das Bild zeigt, kein Klemmsystem. Stattdessen werden die Rohrschellen der Teleskope festgeschraubt.
An beiden Achsen befinden sich Drehkreise. Die Deklinationsachse hat Grad-Einteilung mit 360 Strichen. An der Stundenachse (auch Rektaszensionsachse) befindet sich eine Skala mit Uhrzeiten. Zwischen den Stunden ( 0 - 23 ) befinden sich Striche im Abstand von 10 Minuten.
Die Vixen SP und Vixen SP DX waren in den 1980ern begehrte parallaktische Montierungen, die weitaus besser waren als billige Montierungen von Kaufhaus-Teleskopen. Man konnte an beide Achsen Motoren anbringen und per Kabel mit einem Handsteuergerät verbinden. Die Stromversorgung erfolgte durch einen Korb mit Batterien. Das war bequem und die in großen Stückzahlen produzierten Notierungen trugen vor allem Teleskopen von Vixen und Celestron.
Sie wurden in den 1990ern von den Vixen GP Montierungen abgelöst, die hinsichtlich Genauigkeit und Tragkraft sehr ähnlich waren, aber zum Anbringen von Teleskopen ein Klemmsystem einführten, das die Vixen SP Serie noch nicht hatte.
Vixen SP Montierungen werden seit 2010 gebraucht und im guten Zustand für max. 200 € verkauft. Meistens erhält man sie mit einem älteren Teleskop, mit dem sie früher erworben wurde. Die ursprünglichen Schmierfette sind zäh geworden und sollten durch neue ersetzt werden. Im Internet gibt es dazu verschiedene Anleitungen, aber handwerklich geschickte Leute werden auch so erkennen, wie eine Vixen SP zerlegt wird. Mit Benzin oder Bremsreiniger werden die alten Schmierstoffe entfernt. Danach erfolgt der Auftrag eines neuen.
Polsucherfernrohr an der Vixen SP
Falls man eine mit Motoren und Steuerung erhält, kann man sie auch damit einsetzen. Sollte die Motorisierung aber nicht inbegriffen sein, ist die Vixen SP eine relativ leichte Montierung mit manueller Nachführung für populäre ED - Refraktoren bis 90 mm Durchmesser und die weitverbreiteten und baugleichen 127/1500 Maksutovs von Sky-Watcher und anderen. Sie ist gut für den schnellen Einsatz auf dem Balkon geeignet. Dem Rücken tut es gut, wenn statt zum Beispiel einer Synta / Sky-Watcher HEQ5 Montierung, deren Achsenkreuz 9,6 Kilo wiegt, die erheblich leichtere Vixen SP aus dem Zimmer auf dem Balkon getragen wird und umgekehrt.
Zwar verzichtet man dabei auf dem Komfort der motorisierten Nachführung, aber zur visuellen Beobachtung mit Vergrößerungen bis 200x reicht auch die händische Nachführung über die Stundenachse. Voraussetzung dafür ist, dass sie mithilfe des Polsuchers einigermaßen korrekt auf den Polarstern ausgerichtet ist. Zum Fotografieren der großen und hellen Objekte Mond und Sonne wäre das völlig ausreichend und ist auf jeden Fall komfortabler als die Verwendung von azimutalen Montierungen ohne Feintriebe an den Achsen.
Das Nachrüsten von Motoren lohnt sich nicht, da diese aus zweiter Hand schwer zu finden sind und stattdessen eher eine neue Montierung angesagt wäre, wie die EQ3-2 von Sky-Watcher, die ein Clone der Vixen GP ist.
In azimutaler Ausrichtung ist die Vixen SP ein ordentlicher Stativkopf für Spektive, Refraktoren mit Amiciprisma und große Teleobjektive in der Naturbeobachtung, bzw. Naturfotografie. Die Ausrichtung der Blickrichtung über die Feineinstellungen mit Getrieben bietet erhebliche Vorteile gegenüber Stativköpfen aus der Fototechnik, die üblicherweise in der Naturbeobachtung zum Tragen von Fernoptiken verwendet werden.
Vixen Super Polaris / SP DX
Ähnlich gebaut, aber etwas schwerer und mit höherer Tragkraft ist die Vixen SP DX. Sie wurde mit einem stabileren Holzstativ geliefert. Die Vixen SP DX hatte noch keine Schnellkupplung für Vixen GP Schienen. Die DX Versionen trugen noch SCT Teleskope wie das Celestron C8 recht gut. Kleiner als die Vixen SP war widerum die Vixen New Polaris. Die drei Montierungen zählten in den 1980er zu den verdientermaßen populären parallaktischen Montierungen der Hobby-Astronomen.© Thomas Gade Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.