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Pentax K-3 III DSLR

Review Test 2021 © Thomas Gade

1. Allgemeine Infos 2. High ISO Leistung
3. Pentax K-3 III als Filmscanner 4. Elektronischer Verschluss
5. Pixel Shift Resolution 6. Fazit
Tipp: Alte Pentax Objektive an DSLR richtig nutzen


Pentax K-3 III mit smc Pentax-M 1:2 85mm Objektiv

Seit 1980 fotografiere ich mit analogen Spiegelreflexkameras von Pentax. Ab 2004 kamen beginnend mit der Pentax *ist DS verschiedene DSRLs hinzu. Heute fotografiere ist hauptsächlich mit der Pentax K70 und der K-3 II. Attraktiv finde ich die Möglichkeit, alte Objektive aus der analogen Ära weiterhin nutzen zu können.

Durch die Verwendung auch anderer Kameras von Sony, Panasonic, Canon und Nikon sind mir bessere Autofokus-Systeme bekannt und zusätzliche Funktionen wie Focus-Stacking (-Bracketing). Wenn ich eine Wunschliste für eine Spitzenkamera der Marke Pentax erstelle, stünde auf ihr an erster Stelle ein stark verbesserter Autofokus, gefolgt vom Touchscreen, Focus-Bracketing, eine immer noch gute Bildqualität bei ISO 12.800 mit etwas Luft nach oben für besonders schlechte Lichtbedingungen. Darüber hinaus sollte die Kamera den genialen Pentax-Astrotracer mitsamt GPS-Empfänger an Bord haben und selbstverständlich über ein schwenkbares Display verfügen. Das sind keine extravaganten Erwartungen.

Im Juni 2021 konnte ich die Pentax K-3 III drei Tage zum Testen ihrer High-ISO Fähigkeit und ihre Leistung beim Abfotografieren von Negativen und Dias ausleihen. Für viel mehr bot die kurze Leihdauer auch keine Zeit. Mein bevorzugter RAW-Konverter DxO PhotoLab konnte die Dateien der K-3 III noch nicht verarbeiten. Somit entfiel die Möglichkeit, die sehr gute Rauschunterdrückung von Deep Prime zu nutzen, die seit Version 4 zu den Werkzeugen DxO PhotoLabs gehört.



Pentax K-3 Mark III mit HD Pentax-DA 16-85mm F3.5-5.6ED Zoomobjektiv

Im April 2021 wurde nach langem Vorlauf die Pentax K-3 III als neues APS-C Flaggschiff von Ricoh herausgebracht. Keine spiegellose Systemkamera, sondern entgegen dem Trend eine klassische DSLR mit 25,5 Megapixeln. In mehreren Videos und Veröffentlichungen betonte Ricoh ganz besonders den hochwertigen optischen Sucher mit einem etwas größeren Bild als in anderen DSLRs mit APS-C Sensor.

Vor dem Erscheinen der Pentax K-3 III wurde in den Foren die spleenige Entscheidung Ricohs diskutiert, auf ein schwenkbares Display zu verzichten. Für die Nutzung der Pentax DSLR an der Reprosäule oder für Makros in Bodennähe und einige andere Anwendungsbereiche war das keine gute Nachricht. Dieser Verzicht war beim aktuellen Stand der Technik nicht nachvollziehbar.

Der maximal einstellbare ISO Wert beträgt 1.6 Millionen bei der Pentax K-3 III gegenüber 25.800 bei APS-C Kameras von Canon. Wenn ISO 12.800 noch gute Ergebnisse bringen und bei ganz wenig Licht sogar ISO 51.200 für brauchbare Fotos zur Verfügung stehen, bietet eine Kamera weit mehr als die meisten Fotografen derzeit benötigen.


Pentax K-3 II (links) neben der Pentax K-3 III. Erfreulich: Beide Kameras verwenden den gleichen Akku. Die Ähnlichkeiten der Gehäuse sind unverkennbar.

Technische Daten

Hersteller Ricoh
Bezeichnung Pentax K-3 III
Markteinführung 2021
Preis (2021) 2000 €
Sensor APS-C (CMOS)
Auflösung 25,5 Megapixel (6192 x 4128)
Video bis 4K mit 30 Bildern pro Sekunde
ISO 100 - 1.600.000
Belichtungszeiten 30 bis 1/8000 s
Blitzsynchronzeit 1/200
Shake Reduction ja
Display 3,2" mit 1,6 Megapixel,
Touchscreen
Objektiv Anschluss KAF2
interner GPS nein
Astrotracer mit Zubehör O-GPS1
Pixelshift ja
Eingebauter Blitz nein
Akku D-LI90
Gewicht mit Akku 820 g
Abmessungen 135 x 104 x 74 mm

Versuchen Sie die ausführliche Liste nicht auf der Website ricoh-imaging.eu/de zu finden! Beim Klick auf den Link 'Spezifikationen' für die Pentax K-3 III öffnet sich eine extrem lange Seite mit einen Wirrwarr aus Infohäppchen und ganz vielen Bildern. Nehmen Sie lieber diese Adresse: http://www.ricoh-imaging.co.jp/english/products/k-3-3/spec/


Pentax K-3 III. Seitenansicht

Großes Sucherbild



Ricoh legte beim Bau der Pentax K-3 III großen Wert auf ein besonders helles und großes Sucherbild. Es ist tatsächlich größer als bei der Pentax K-70 oder K-3 II. Allerdings gibt es zum Anstecken vor das Sucherokular die 'Pentax Magnifying Eyecup O-ME53' Lupe, die ich seit langem an allen DSLRs von Pentax verwende. Sie hat einen Vergrößerungsfaktor von 1.2x, der das Bild deutlich größer macht und insbesondere zum manuellen Scharfstellen sehr hilfreich ist.

Damit ist das Sucherbild der Pentax K-3 II etwas größer als das Sucherbild der Pentax K-3 III. Jedoch passt die O-ME53 auch an die Pentax K-3 III und vergrößert ihr Sucherbild im gleichen Maße.

Die Sucherlupe O-ME53 funktioniert jedoch nur gut, wenn man ohne Brille hineinblickt. Sonst sind die Ecken nicht zu sehen. Wer keine Brille trägt, sollte unbedingt die Sucherlupe O-ME53 verwenden, um ein verhältnismäßig großes Bild in einer APS-C DSLR zu sehen.


Unterseite der Pentax K-3 III

Verbesserter Autofokus

Die Pentax K-3 III nutzt 101 AF-Messfelder, davon 25 Kreuzsensoren. Zum Vergleich: Die ältere Pentax K-3 II hat 27 AF Messfelder, davon 25 Kreuzsensoren.

Die Pentax K-3 III enthält eine duale Autofokus-Funktion, um einerseits mit modernen Objektiven mit integrierten AF-Motoren kompatibel zu sein, aber auch mit älteren, deren Scharfstellung durch eine mechanische Kupplung mit einem Motor im Kameragehäuse erfolgt, dem sog. Stangen-Autofokus.

Meine Objektive mit integrierten Autofokus-Antrieben stellte die Pentax K-3 III etwas flotter scharf als die älteren Versionen  K-70 und K-3 II. Es schien, als ob die Reaktionszeit zwischen Antippen des Auslösers und dem Vorgang des Scharfstellens kürzer war.

Das Scharfstellen durch den Stangen-Autofokus erfolgte mit mehreren Objektiven einwandfrei. Ausprobiert wurde das mit dem smc Pentax-FA 50mm F1.7, Sigma EX 28-70mm F2.8, Sigma EX 24-70mm F2.8, Tamron AF Aspherical XR 28-200mm F3.8-5.6 Macro und dem Pentax-FA 50mm macro F2.8. Auch hier war vor allem die kürzerer Reaktionszeit gegenüber älteren DSLRs bemerkbar. Der Vorgang war erledigt, wo man sonst manchmal flehte: „Nun, mach schon!“


Mit smc Pentax-DA* F4 ED [IF] Teleobjektiv. 1/4000 sec mit Blende 6,3. ISO 800


Kleiner Auschnitt aus dem Bild. Die Schärfe ist korrekt eingestellt.

Fotos dieser Art sind starke Herausforderungen für AF-Systeme, weil der Autofokus nur wenige Bildinhalte zum Einstellen hat. Aus freier Hand mit langer Brennweite und sich rasch bewegenden kleinen Objekten vor einem homogenen Hintergrund muss man beim Versuch, die Schärfe richtig einzustellen, mit einem Scheitern rechnen. Die Pentax K-3 III bekommt das allerdings recht gut hin. Die Achillesferse, die manches dennoch vereitelt, befindet sich dabei nicht im Gehäuse, sondern ist der fehlende Limiter am 300mm Teleobjektiv zur Begrenzung des Scharfstellbereichs.

Ansonsten stellt die Pentax K-3 III mit guter Trefferquote sogar scharf, wenn sich an dem Teleobjektiv noch zwei Telekonverter (Kenko 1,4x und 1,5x) befinden.

Ausnahmen

1. Die Kombination aus dem SMC Pentax-DFA F2.8 100mm MACRO an der Pentax K-3 III stellte sich jedoch quer.

Der Autofokus-Modus war genau so eingestellt wie für alle anderen Objektive. Ich ziehe ein mittiges kleines Meßfeld vor. Das Piktogramm zeigt dazu ein kleines Kreuz um den mittigen Fokus-Messpunkt. Bei statischen Motiven wähle ich AF-S, sonst eher AF-C.

Das passte der Pentax K-3 III mit dem 100mm Makroobjektiv nicht. Der Stangenautofokus pumpte häufig hin und her, blieb stehen und dennoch war das Auslösen (mit Schärfepriorität) nicht möglich. Das blieb auch nach dem Einstellen einer größeren Meßregion.

War das Objektiv defekt? Mit den gleichen Autofokus-Einstellungen probierte ich es nochmals mit der Pentax K-70 und Pentax K-3 II. Keine Probleme. Genau das Gegenteil, der Autofokus traf stets und rasch.

Ob sich aus dieser Erfahrung eine allgemeine Aussage über das Zusammenspiel zwischen der Pentax K-3 III und dem smc Pentax-DFA 100mm ableiten lässt, wage ich nicht zu beurteilen.

2. Bei schwachem Licht fällt der Autofokus früher aus als die High-ISO-Fähigkeiten der Pentax K-3 III erfordern. Ich versuchte in der späten Abenddämmerung Waschbären an einer Wasserstelle zu fotografieren. Pustekuchen! Der Autofokus konnte das Pentax DA* 300mm F4 nicht mehr scharfstellen. Einige Konkurrenten sind diesbezüglich ein deutliches Stück weiter. Ob das auffällt, hängt aber davon ab, ob man unter solchen Lichtbedingungen überhaupt noch fotografiert. Wenn eine Kamera aber mit dem ISO-Höchstwert von 1,6 Millionen angepriesen wird, sollte der AF nicht schlappmachen, wenn mit ISO 25600 freihändig noch Aufnahmen machbar wären.

Ohne GPS-Sensor


Pentax K-3 III mit optionalem GPS-Modul O-GPS1 zur Astrofotografie.

Die ältere Pentax K-3 II verfügt über einen eigenen GPS-Sensor. Er ist u.a. sehr praktisch für die Astrofotografie. Mehr als ein stabiles Stativ ist dafür nicht nötig. Die Kamera kann eine Weile die scheinbare Sternbewegung durch ihren beweglichen Sensor ausgleichen. Bei der Pentax K-3 III ist jedoch kein GPS-Modul mehr an Bord. Bei ihr ist man wieder auf das GPS-Modul Pentax O-GPS1 für ca. 200 € angewiesen, das man bei unerwarteten Gelegenheiten wahrscheinlich gar nicht dabei hat oder dessen Akkus dann nicht aufgeladen sind. Um das zu vermeiden, hatte ich vor einigen Jahren meine Pentax K-3 durch die K-3 II ersetzt.

200 € für das kleine O-GPS1 Modul sind kein Pappenstil. Im Astrohandel gibt es dafür (oder 100 € mehr) bereits kleine, einfach zu bedienende Nachführeinrichtungen. Gute rauscharme Astrofotos vom nächtlichen Himmel werden am besten aus mehreren deckungsgleichen Fotos gestackt. Solche Bilderserien lassen sich bequemer mit einer externen Nachführung aufnehmen. Dazu muss man sie aber auch dabeihaben, was wohl selten der Fall ist, wenn sich unverhofft eine gute Astrofoto-Gelegenheit ergibt. Bei der Wahl, ob man sich das GPS-Modul Pentax O-GPS1 oder eine vielen Kameras anderer Marken und auch kleinen Teleskopen zu kombinierende kleine Nachführeinrichtungen kauft, dürfte letztere dann wohl den Vorzug erhalten.

Das Fehlen eines integrierten GPS-Empfängers mit Sensoren, die feststellen, in welche Richtung die Kamera gerichtet ist, wird den meisten Usern sicherlich weniger bedeuten als das nicht schwenkbare Display. Dennoch ist das Preisgeben einer coolen, integrierten Komplettlösung für Astrofotos ein seltsamer Rückschritt.

Wer GPS nur benötigt, um Positionsdaten in den Bilddateien zu speichern, kann sich mit der Smartphone App ImageSync behelfen. Sie braucht viel Strom und ist mit den typischen Problemen behaftet, die solche Apps auf dem Multifunktionsgerät Smarthone mit sich bringen. Sie scheint auch nicht mit dem Astrotracer kompatibel zu sein. Allerdings konnte ich das nicht testen.


Pentax K-3 III. Seitenansicht



Rückseite der Pentax K-3 III. Neu ist der kleine Joystick.

Leider ist der Touchscreen fest angebracht. Warum Ricoh auf ein klapp- oder schwenkbares Display an der Pentax K-3 III verzichtet, ist nicht nachvollziehbar.



Oberseite der Pentax K-3 III. Erst nach der Bildbearbeitung fiel mir auf, dass die Belichtungsautomatik AV für ISO 6400 bei aufgesetztem schwarzen Deckel und verschlossenem Suchereinblick (durch Auflage auf dem Tisch) 0,6 Sekunden Belichtungszeit einstellte. Wäre mir das vorher nicht entgangen, hätte ich das Foto mit einem anderen Deckel wiederholt, um zu prüfen, ob der erste etwas Licht durchließ, ev. in Infrarot nahe dem sichtbaren Spektrum, das noch die Belichtungsmessung beeinflusste.


Test Pentax K-3 III. Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeine Infos 4. Elektronischer Verschluss
2. High ISO Leistung 5. Pixel Shift Resolution
3. Pentax K-3 III als Filmscanner 6. Fazit


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